8 Matching Annotations
  1. Feb 2020
    1. verwerflich qualifizieren. Wir gestehen aber zu, dass sich auch mit einer Waffe (jedenfalls in einzelnen Fällen) ethisch gut han-d

      Ein kühnes Unterfangen, die ethische Vertretbarkeit von Waffengewalt so beurteilen zu wollen. Am Ende ist doch die Waffe, welcher Natur auch immer, Mittel zum Zweck. Deshalb denke ich, sollte die Ethikdisskussion doch schon individuell und viel früher einsetzen.

    1. Die grundsätzliche Haltung zum Geo-Engineering wird auch von den vorherrschenden tradierten Vorstel-lungen der verschiedenen Gesellschaften bestimmt.

      Klar, Kultur gibt Umgang mit dem "eigenen" Land vor. Klassischer Lockscher Mythos. Nahezu wahnwitzig wirkt doch aber das Vorhaben, in die echte Energiebilanz einzugreifen. Zunächst dachte ich, das sei ein Euphemismus fürs terraforming, aber es geht ja tatsächlich darum, sich gegen Solar Radiaton abzuschirmen.

    1. Bei unerwünschtem Verhalten drohen hingegen entsprechende Strafen

      Hier bietet sich doch sofort der Vergleich zum Foucaultschen Panopticon an. Der gläserner Häftling, der seinen Überwacher nicht sehen kann. Wahrscheinlich ganz toll zur Produktivitätsförderung – aber wem bringt das letzten Endes was? Ein Machtgefälle könnte doch kaum steiler sein.

  2. Dec 2019
    1. bereits lebendes erkranktes Geschwisterkind (siehe Modul Retter-Geschwister („Saviour Siblings”)) sind mittels PID möglich und werden in einigen Ländern durchgeführt. 

      Dieser Punkt ist doch einer der größten „Kritikpunkte“ an der PID. Häufig hört man den Punkt, damit könnten ja Menschen mit bestimmten Charakteristika bewusst erzeugen – um sozusagen Ersatzteile zu produzieren. Ich persönlich habe dieses Bedenken vor allem von „älteren“ Menschen gehört.

  3. Nov 2019
    1. Zuhause

      Hier ploppt einem doch zwingend der Hype-Begriff Smart-Home auf, oder? Gerade, wenn einer der größten Global Player des Daten(Überwachung)Kapitalismus – Google – an vorderster Front mitspielt. Mit der Google Home Reihe gab's schon drei Lautsprechergrößen mit Mikrofonen, die zu erst zum abrufen allgemeiner Daten benutzt wurden und sich dann Stück für Stück über User-Profile individualisieren lassen. Sprich: Benutze ich das Google Home mit meinem privaten Account, kann ich mir meine Mails vorlesen lassen, meine Musik hören (über mein verbundenes Streamingkonto), kann auf Nachrichten antworten und und und. Und das halt immer zurückverfolgbar auf genau mein Konto. Man stelle sich den Funnel jetzt so vor: Mein Tag lief doof. Ich komme nach Hause, stelle mein Licht, dass ich ins Google Home integriert habe auf die hälfte der Heiligkeit ein und lasse Google traurige Musik spielen. Google weiß also, mir gehts nicht so gut. Und kann das a) in das Werbeprofil, das über mich angelegt wurde eintragen. Langfristig heißt es dann womöglich: Student, männlich, vor 3 Wochen getrennt. Mit der mittelbaren Folge: Dem kann man jetzt zugeschnitten darauf Werbung ausspielen. Bei Amazon läuft's mit Alexa genauso und Apple hat wohl bis jetzt einen ganz guten Schnitt, wenn es um Datenschutz geht. Dabei kann man über dieses Datensammeln nicht nur ein Profil von Menschen erstellen, um ihnen effizient Produkte zu verkaufen, sondern dieses eben auch nutzen, um Ideen zu verkaufen.

    1. objektive und eine subjektive Seite

      In Ihrer Einleitung zu einer Forschungsarbeit zu Häfen und deren Entwicklung hat Waltraud Kokot über die Ethnographische Perspektive beim Erforschen der Globalisierungseffekte geschrieben: "Focusing on local cultures, in the sense of individuals' views, knowledge and strategies of action, the ethnographic perspective provides a unique approach to investigate local effects of global structures and transformations. Providing an insiders' point of view, it can serve as a much-needed empirical corrective to more abstract, macro-level theories of clobalisation."(Kokot, Waltraud (2008): Port cities as areas of transition: Comparative ethnographic Research.)

      Während also ein holistischer Ansatz beim erforschen der Globalisierung gegeben sein sollte, darf nicht ein simpler Fakt vergessen werden: Das hat ganz reale Auswirkungen auf Orte und für Menschen.

  4. Oct 2019
    1. erwarten aber einen Wettlauf mit einer möglichen „Superintelligenz“, den der Mensch u.a. deshalb verliere, weil er in evolutionären Prozessen nicht schritthalten könne (Handelsblatt 2014, FAZ 2017).

      Spannend, eigentlich, wie hier der Wettlauf zur/ gegen die Superintelligenz beschrieben wird, Kai gestern Abend dagegen meinte, dass es doch genau darum nicht ginge. So wie ich ihn verständen habe, befinden wir uns ja nun in der dritten Phase der KI – (Ein Mensch: Ein Computer, Ein Mensch: Viele Computer, Viele Menschen: Ein Computer) und die gehe ja weniger von einem superhumanoiden Roboter aus, sondern von einem Gesellschaftsstützenden Robotersystem. Ist also die im kommenden Absatz beschriebene ethische Auseinandersetzung richtig fokussiert?

    1. Fortschrittsoptimismus wurde angesichts von nicht mehr zu ignorierenden Umweltproblemen und militärtechnologischen Entwicklungen wie vor allem der Atomwaffen durch eine zunehmende Technikkritik abgelöst.

      Meiner Ansicht nach ist das hier ein Schlüsselsatz. Technikentwicklung zielt meistens (Ist das schon zu sehr Meinung?) darauf ab, Probleme zu lösen (macht Sinn, am Ende soll ja eine Funktion gegeben sein). Was aber, wenn der Fortschrittsoptimismus eben auf einmal der Angst weicht, was passiert, wenn die Technik gegen einen selbst – in welcher Form auch immer, genutzt wird. Wann ist Technik "gut genug" und wer darf das eigentlich bestimmen?