20 Matching Annotations
  1. Jan 2020
    1. so long as the protection does not interfere with the agent’s ability to act justly

      Ich finde bedenkenswert, dass der Soldat an der Drohne ja so sehr aus der Distanz operiert, dass für ihn das Geschehen eher wie eine Art Videospiel stattfindet, also ziemlich abstrakt und neutral. Das ist emotional sicher viel einfacher als dem Gegner gegenüberzustehen und vielleicht selbst Todesangst zu haben. Die Frage ist, wie bewusst es so einem Soldaten ist, dass er reale Menschenleben vernichtet. Auf der anderen Seite kann man natürlich sagen, dass der Soldat in diesem Fall "gerechter" agieren kann, weil er eben NICHT so sehr emotional involviert ist und vielleicht panisch reagiert.

    1. Das in der lichtdurchfluteten Wasser-schicht gelöste CO2 wird durch Photosynthese kleinster Algen (Phytoplankton) in Biomasse gebunden.

      Hier frage ich mich, ob das ein weiterer Grund wäre, der gegen die Idee spricht, Wasseroberflächen für die Erhöhung der Albedo mit reflektierendem Material zu bedecken: Wie in Abschnitt 3.1.1 04 erwähnt, würde das ja die Lebewesen im Meer vom Licht abschneiden und so diesen Mechanismus stören

    2. Wie dargestellt, sind die bestehenden internationalen Regelungen lückenhaft.

      Irendwie beschleicht mich im Rahmen unseres Kurses immer wieder das Gefühl, dass an vielen Ecken und Enden bezogen auf die neuen Möglichkeiten, die durch die Entwicklung von Technilogie enstehen (PID, KI, neue auf dem Rohstoff "Daten" basierende Geschäftsmodelle und eben auch hier) die Gesetzgebung - national und erst recht international - hoffnungslos der Realität hinterherhinkt. Im vorhandenen rechtsfreien Raum werden dann einfach Fakten geschaffen, die nicht mehr wirklich rückgängig gemacht werden können. Vielleicht brauchen wir ja auch für die Zukunft ein irgendwie geartetes dynamischeres Rechtssystem, um weiterhin gestalten zu können anstatt gestaltet zu werden. Mir ist natürlich bewusst, dass dieser Kommentar eher ein Gefühl beschreibt, ziemlich vage bleibt und keine konkreten Vorschläge enthält. Aber vielleicht hat ja jemand anders aus dieser Runde noch eine Idee dazu?

    3. Wie dargestellt, sind die bestehenden internationalen Regelungen lückenhaft.

      Irendwie beschleicht mich im Rahmen unseres Kurses immer wieder das Gefühl, dass an vielen Ecken und Enden bezogen auf die neuen Möglichkeiten, die durch die Entwicklung von Technilogie enstehen (PID, KI, neue auf dem Rohstoff "Daten" basierende Geschäftsmodelle und eben auch hier) die Gesetzgebung - national und erst recht international - hoffnungslos der Realität hinterherhinkt. Im vorhandenen rechtsfreien Raum werden dann einfach Fakten geschaffen, die nicht mehr wirklich rückgängig gemacht werden können. Vielleicht brauchen wir ja auch für die Zukunft ein irgendwie geartetes dynamischeres Rechtssystem, um weiterhin gestalten zu können anstatt gestaltet zu werden. Mir ist natürlich bewusst, dass dieser Kommentar eher ein Gefühl beschreibt, ziemlich vage bleibt und keine konkreten Vorschläge enthält. Aber vielleicht hat ja jemand anders aus dieser Runde noch eine Idee dazu?

    4. Geo-Engineering-Maßnahmen stellen Eingriffe in die Na-tur dar, deren Risiken nicht umfassend in Geldeinheiten bewertbar sind.

      Außerdem sollte man m.E. bei der ganzen Rechnerei nicht vergessen, dass Schäden entstehen können, die mit Geld nicht geheilt werden können: Ist erst einmal die natürliche Lebensgrundlage (eines Teils der) Menschheit zerstört, nutzt ja auch alles Geld der Welt nichts mehr. Kurz gefasst und ein bisschen abgedroschen villeicht: Geld kann man eben leider nicht essen.... Dieser Hinweis gilt natürlich nicht nur für das Thema Geo-Engineering, sondern für die gesamte aktuelle Thematik Umweltzerstörung, Klimawandel etc.

  2. Dec 2019
    1. Druck zur Verhinderung behinderten Lebens

      Was wäre z.B. wenn die Krankenkassen Leistungen für schwerbehinderte Kinder verweigerten, wenn sie der Meinung wären, dass die Geburt des schwerbehinderten Kindes hätte vermieden werden können? Das ist natürlich eine krasse Vorstellung. Aber wäre es nicht denkbar, dass eine Gesellschaft und ein politisches System in so eine Richtung entwickelte?

    2. Allein durch die Verfügbarkeit der Verfahren entstünde ein gesellschaftlicher Druck, diese auch zu nutzen.

      Genau. Kinder mit Trisomie 21 gibt es kaum noch. Aus meinem eigenen Umfeld habe ich die Erfahrung, dass z.B. die Nacksnfaltenmessung während der Schwangerschaft zum absoluten Standard geworden ist und viele Paare nicht im Traum auf die Idee kämen, auf diese Möglichkeit zu verzichten und das Risiko einzugehen. Gleihzeitig glaube ich auch, dass es Eltern von schwerbehinderten Kindern sehr schwer haben und dass viele quasi ihr eigenes Leben für die Pflege ihres behinderten Kindes opern (müssen), weil zu wenig Unterstützungsangebote bestehen

    1. Die Anwendungsgebiete gehen in diesen Staaten über die medizinischen Indikationen hinaus und beinhalten sowohl die Selektion des Geschlechts als auch die Selektion nach dem Vorhandensein spezifischer Merkmale.

      Ich finde es an dieser Stelle unklar, was mit "Vorhandensein spezifischer Merkmale" gemeint ist. Aber ich möchte grundsätzlich Folgendes anmerken: Durch die Tatsache, dass in diesem Bereich (sowie generell in dem Bereich Medizin und "human enhancement") vieles möglich ist und immer weiter geforscht und entwickelt wird, entsteht eine Situation, in der die neuen Möglichkeiten durch Gesetze geregelt (und begrenzt) werden müssen. Nun ist es aber ja so, dass die Gesetzgebung und auch die Kultur, auf der sie beruht, in jedem Land und jeder Region unterschiedlich sind. Ich kann mir also durchaus vorstellen, das in Zukunft die Unterschiede darin, was in weltweit in verschiedenen Ländern erlaubt und praktiziert wird, viel viel größer werden, dass also immer größere Unterschiede darin entstehen, wie die neuen Möglichkeiten genutzt werden. Und daraus könnte auch wiederum ein gewisser Zugzwang für die Länder und Regionen entstehen, die in dieser Hinsicht skeptischer sind. Kurz gesagt: ich bin etwas pessimistisch, dass auf Dauer neue Möglichkeiten, die entstehen, nicht auch genutzt werden, dass hier also auf Dauer eine Begrenzung aus ethischen Gründen funktioniert, zumal das Verständnis von Ethik ja weltweit nicht einheitlich ist.... Wie seht Ihr das?

    1. bereits lebendes

      Das ist ja eine sehr interessante Formulierung! Ich glaube, daran scheiden sich ja die Geister: ab welchem Moment kann man sagen, dass ein Mensch "lebt", vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Beginn_des_Menschseins

      Weiter unten bzw. in dem Text über die rechtlichen Aspekte wird ja darauf verwiesen, dass das Zerstören totipotenter Zellen als problematisch angesehen wird, weil sich aus jeder Zelle ein eigenständiger Mensch entwickeln könnte, d.h. da geht man auch schon von "Leben" bzw. (potenziellem) "Menschsein" aus....

    2.  Aufgrund der Risiken und der Komplexität des Themas scheuen viele Paare die Anwendung der PID nach eingehender Beratung.

      Aber wenn auf die Dauer die Risiken durch neue Verfahren geringer werden, dann kann ich mir vorstellen, dass sich deutlich für eine solche PID entscheiden. Als Beispiel denke ich da an die pränatale Untersuchung auf Trisomie 21, die ja inzwischen völlig risikolos durchgeführt werden kann (Bluttest statt Plazenta-Punktion).

  3. Nov 2019
    1. Erleichtert wird diese Entwicklung durch die weit verbreitete Annahme, dass Daten und insbesondere Algorithmen weitgehend neutral seien – ungeachtet der Tatsache, dass Computercode von Menschen geschrieben wird, die individuelle Überzeugungen haben und naturgemäß auch Fehler machen.

      Es geht aber nicht allein darum, dass die menschlichen Entwickler vielleicht "Fehler" machen, sondern auch darum,

      • auf Basis welcher Kriterien die Algoritmen arbeiten. Ein bekanntes Beispiel ist die Berechnung von Rückfallwahrscheinlichkeiten von Straftätern auf Basis von Kriterien wie "Eltern sind getrennt" und "wie oft umgezogen" etc. Diese Kriterien hat irgendwann einmal ein Mensch festgelegt und jetzt geht man einfach davon aus, dass diese Kriterien tatsächlich aussagekräftig sind mit Bezug auf die Rückfallwahrscheinlichkeit. Oben im Text steht ja, dass das SKS von Alibaba v.a. die Nutzung von Alibaba-Produkten berücksichtigt. Was für eine Auswirkung hat es dann, wenn man keine Alibaba-Produkte nutzt bzw. welche Aussagekraft hat das überhaupt?
      • dass solche algoritmischen Vorhersagen konkrete Folgen haben können, die dann wiederum die Vorhersage des Algoritmus bestätigen (wieder das Beispiel mit der Rückfallwahrscheinlichkeit: wer wegen der errechneten Rückfallwahrscheinlichkeit im Gefängnis landet, kann nicht beweisen, dass er nicht rückfälig geworden wäre).
      • dass ein Mensch dann trotzdem auf Basis solcher Kriterien kategorisiert und bewertet wird und keine Chance hat, da wieder rauszukommen bzw. "das Gegenteil zu beweisen". Ich denke auch, dass wir bei diesem Thema allzu leicht der Versuchung erliegen, auf China zu zeigen und den Kopf zu schütteln und dabei übersehen, wie nach unsere Gesellschaften selbst an so einem System sind (nur dass es bisher nicht systematisch staatlich eingesetzt wird).
    2. abgeschirmt

      Was bedeutet "abgeschirmt"? Können also z.B. amerikanische Webseiten nicht aufgerufen werden?

    3. Darüber hinaus können viele der chinesischen Kontrollversuche – wie Zensurmaßnahmen generell – zumindest teilweise umgangen werden. Die Volksrepublik verfügt daher ungeachtet aller Maßnahmen über eine relativ heterogene Internetlandschaft.

      Hm, diesen Abschnitt finde ich etwas unklar. Wie werden Kontrollmaßnahmen umgangen? Was ist mit "heterogener Internetlandschaft" gemeint?

    4. 2014 erlaubte die KP acht privaten Anbietern jeweils eigene digitale Bewertungssysteme zu entwickeln.

      Warum das? Also private zusätzlich zu den staatlichen Scoring-Systemen oder quasi um wie in einer Art Wettbewerb das "beste" System auszuwählen und landesweit zu installieren?

  4. Oct 2019
    1. Jede Maschine agiert rational, weil ihr Handeln keiner emotional fundierten Willensbildung unterliegt und äußere Einflüsse die Rationalität kaum beeinträchtigen

      Agiert nun eigentlich die potenzielle "Superintelligenz" (auch) auf Basis von bewusstem Willen und Emotionen (Querverweis auf die Textstelle weiter oben "... müsste sie Willen selbst ausprägen und Bewusstsein entwickeln können ...") oder agiert sie vollständig rational, indem sie auf Grundlage ihrer Wissensbasis mit Blick auf ein bestimmtes Ziel menschliche Strategien und Entscheidungen nachahmt?

    2. otenziert KI ethische Fragestellungen

      Eigentlich gut, dass durch die gewachsene Bedeutung von KI die Debatte um Ethik und grundlegende Werte und die Frage danach, wie wir eigentlich leben wollen, angetriggert wird.

    3. ethischen Imperativ

      Was ist ein "ethischer Imperativ"?

    4. Damit geht auch das materielle Erbe eines Menschen verloren: Per-sönliche Gegenstände, die Geschichten erzählen, verschwinden zugunsten von Datenprofilen, die sich aus beliebigen Punkten zusammensetzen (Unlimited World 2017).Id

      Von meinen Großeltern gibt es ein Tagebuch und Briefe, die ich aufbewahre und mir manchmal anschaue. Aber was bleibt an Spuren unserer Kommunikation? Die Formate, die wir heute nutzen, sind in 100 Jahren sicher kaum noch lesbar. Vielleicht bleiben sie im ewigen Gedächtnis der Datenspeicher, aber bestimmt nicht bei uns zu Hause im Regal oder auf einem Gerät abrufbar.

      Das Thema ist für mich verbunden mit einer Frage, die ich mir manchmal stelle: Mich würde interessieren, ob es angesichts der großen Digitalisierung eigentlich auch Pläne für den Krisenfall gibt: Was ist, wenn die technischen Voraussetzungen einmal nicht (mehr) gegeben sind, dass wir auf unser digitales Wissen zugreifen können? Ein Buch kann man auch ohne Strom und Technik lesen, digitale Texte nicht.

      Oder ist diese Frage zu weit weg von unserem Thema oder auch unbegründet?

    5. ob KI sich durchsetzt und Akzeptanz findet

      Ich finde es interessant, dass dem Autor dieses Textes nicht durchgängig klar zu sein scheint, ob seiner Ansicht nach KI uns quasi "überrollt", sodass wir in der Position sind, uns schnell darüber Gedanken machen zu müssen, wie wir darauf reagieren, oder ob wir noch aktiv entscheiden können, ob (bzw. wie weit) KI überhaupt in unser Leben eindringt. Diese Textstelle suggeriert ja letzteres, während andere Textstellen auf eine andere Ausgangslage hindeuten (z.B. S. 239 "wie sie [die KI] die uns bekannten Lebens- und Arbeitswelten verändern wird" (kann man hier eigentlich auch Querverweise auf andere Textstellen machen?)

    6. In Anbetracht der Erwartungen, dass der Einsatz von KI beim autonomen Fahren die Zahl der Verkehrstoten voraussichtlich drastisch verringern wird, ist ihr Einsatz selbst bereits ethisch geboten, um Menschenleben zu schützen. Dies gilt auch, wenn im Einzelfall Menschen durch fehlerhafte KI zu Schaden kommen.

      Mir fehlt hier aber der Aspekt der Vulnerabilität der KI: Zunächst reduziert sich die Zahl der Verkehrstoten. Durch einen Hackerangriff können dann aber autonom fahrende Fahrzeuge im großen Stil als "Waffen" missbraucht werden, wenn sie plötzlich extern gesteuert werden. Das muss (und wird bestimmt auch) in jedem Fall in die Abwägung einbezogen werden.