- Jun 2016
-
w2.vatican.va w2.vatican.va
-
» Den wichtigsten Beitrag zur Familienpastoral leistet die Pfarrgemeinde, eine Familie von Familien, in der die Beiträge der kleinen Gemeinschaften, Bewegungen und kirchlichen Vereinigungen harmonisch aufeinander abgestimmt werden. «[232] Gemeinsam mit einer spezifisch auf die Familien ausgerichteten Pastoral zeigt sich uns die Notwendigkeit » eine[r] angemessenere[n] Ausbildung von Priestern, Diakonen, Ordensleuten, Katecheten und anderen Mitarbeitern in der Seelsorge «.
Vergleiche mit Relatio finalis 77: Durch das Auseinanderreißen des zitierten Abschnitts und die Einschaltung seines eigenen Kommentars scheint mir Franziskus eine andere Betonung in den RF-Abschnitt zu bringen: Die Tatsache erst, dass die Pfarrgemeinde den "wichtigsten" Beitrag zur Familienpastoral leistet, zeigt die Notwendigkeit einer angemessenen Ausbildung der Hauptamtlichen auf - es gibt ein Ausbildungsdesiderat, nämlich das, dass die Hauptamtlichen hier weniger Ahnung haben als die Pfarrgemeinde. Dieses Ausbildungsdesiderat wird im nächsten Satz noch mal wiederholt.
Schon die Existenz dieses Desiderats steht so nicht in RF 77; der letzte Satz fehlt aber dort ganz: Offenbar als Abhilfe gegen dieses Ausbildungsdesiderat wird die "lange östliche Tradition der verheirateten Priester" betont.
Dass F. hier ein kleines Plädoyer gegen gg. das Zölibat einbaut, ist klar. Aber dass er die Notwendigkeit dazu aus der RF herausliest (weil nur so auf das Desiderat reagiert werden kann), wo dazu überhaupt nichts steht, ist ein bisschen gewieft, finde ich.
-