- Sep 2013
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Ein Zauber wohnt selbst in seinem Lehrstuhle. Und nicht vergebens sassen die Jünglinge vor dem Prediger der Tugend. Seine Weisheit heisst: wachen, um gut zu schlafen. Und wahrlich, hätte das Leben keinen Sinn und müsste ich Unsinn wählen, so wäre auch mir diess der wählenswürdigste Unsinn.
A magic resideth even in his academic chair. And not in vain did the youths sit before the preacher of virtue. His wisdom is to keep awake in order to sleep well. that is to say, there is not much substanceAnd verily, if life had no sense, and had I to choose nonsense, this would be the desirablest nonsense for me also.
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dumm stehe ich da wie dieser Lehrstuhl.
he knows his position in dieser Lehrstuhl
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Wiederkäuend frage ich mich, geduldsam gleich einer Kuh
und was macht ein Kuh?
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„Aller Werth ward schon geschaffen, und aller geschaffene Werth — das bin ich. Wahrlich, es soll kein „Ich will“ mehr geben!“ Also spricht der Drache. Meine Brüder, wozu bedarf es des Löwen im Geiste? Was genügt nicht das lastbare Thier, das entsagt und ehrfürchtig ist? Neue Werthe schaffen — das vermag auch der Löwe noch nicht: aber Freiheit sich schaffen zu neuem Schaffen — das vermag die Macht des Löwen. Freiheit sich schaffen und ein heiliges Nein auch vor der Pflicht: dazu, meine Brüder, bedarf es des Löwen. Recht sich nehmen zu neuen Werthen — das ist das furchtbarste Nehmen für einen tragsamen und ehrfürchtigen Geist. Wahrlich, ein Rauben ist es ihm und eines raubenden Thieres Sache. Als sein Heiligstes liebte er einst das „Du-sollst“: nun muss er Wahn und Willkür auch noch im Heiligsten finden, dass er sich Freiheit raube von seiner Liebe: des Löwen bedarf es zu diesem Raube.
All values have already been created, and all created values — do I represent. Verily, there shall be no ‘I will’ any more. Thus speaketh the dragon. My brethren (Brother?), wherefore is there need of the lion in the spirit? Why sufficeth not the beast of burden, which renounceth and is reverent? To create new values — that, even the lion cannot yet accomplish: but to create itself freedom for new creating — that can the might of the lion do. To create itself freedom, and give a holy Nay even unto duty: for that, my brethren, there is need of the lion. To assume the right to new values — that is the most formidable assumption for a load-bearing and reverent spirit. Verily, unto such a spirit it is preying, and the work of a beast of prey. As its holiest, it once loved “Thou-shalt”: now is it forced to find illusion and arbitrariness even in the holiest things, that it may capture freedom from its love: the lion is needed for this capture.
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Seinen letzten Herrn sucht er sich hier: feind will er ihm werden und seinem letzten Gotte, um Sieg will er mit dem grossen Drachen ringen. Welches ist der grosse Drache, den der Geist nicht mehr Herr und Gott heissen mag? „Du-sollst“ heisst der grosse Drache. Aber der Geist des Löwen sagt „ich will“.
Its last Lord it here seeketh: hostile will it be to him, and to its last God; for victory will it struggle with the great dragon. What is the great dragon which the spirit is no longer inclined to call Lord and God? “Thou-shalt,” is the great dragon called. But the spirit of the lion saith, “I will.” will vs. want
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