- Jan 2018
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Nicht und Nichts
Heb. tohu wabohu, eine stehende Wendung, die sich auch Jes 34,11 und Jer 4,23 findet und deren Bedeutung umstritten ist.
Das Wort bohu findet sich einzig innerhalb dieser Wendung und ist daher unklar. tohu steht im Hebräischen ebenso wie verwandte Wörter in verwandten Sprachen für das "Nichts", die "Leere", die "Ödnis" und die "Wüste", nicht aber für "Chaos" (!).
Welche von diesen Bedeutungen hier am nächsten liegt, ist klar: Die Vorstellung des Uranfangs ist (wie oft im Alten Orient, s. die Parallelstellen) offensichtlich dergestalt, dass anfangs die Welt im Dunkeln liegt und gänzlich von Wassermassen - der "Tiefe" - überflutet ist (von einer Schöpfung des Wassers (im Gegensatz zur Erde) wird denn im Folgenden auch nichts mehr erzählt). Diese Wassermassen muss Gott dann erst verlagern, damit "etwas Trockenes" sichtbar werden kann, und erst dann wird dieses "Trockene" benannt als "Erde". Zum Zeitpunkt von V. 2 existiert eine "Erde" also offenbar noch gar nicht: Die Erde war "Nicht und Nichts". So auch Galling 1950, S. 150.
- Galling, Kurt: Der Charakter der Chaosschilderung in Gen. i 2, in: ZThK 47. 1950. S. 145-157
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- Dec 2016
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du wieder jung wirst wie ein Adler
Gemeint ist wahrscheinlich ein "Geier" (s. Lexika). Diese fressen sehr viel und können dann erst mal nicht mehr fliegen. Können sie dann wieder fliegen, muss das gewirkt haben wie eine Verjüngungskur.
(Schmitz, VL 2016/17)
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Adler
oder: Geier; s. Lexika.
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verschiedenste Arten von
Zur Übersetzung mit "verschiedenste Arten von" vgl. zuletzt wieder Neville 2011, S. 216.
- Neville, Richard: Differentiation in Genesis 1: An Exegetical Creation ''ex nihilo'', in: JBL 130/2. 2011. S. 209-226.
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Getreide
Meist allgemein übersetzt als "Pflanzen" oder "Kraut". Hier ist es aber (1) näher dadurch bestimmt, dass es zera` ("Samen") tragen soll, steht (2) zusammen mit den (unbestrittenen) Fruchtbäumen und ist (3) von vornherein als Speißepflanze konzipiert. (4) wird erst in Gen 3 der Ackerboden damit verflucht, Unkraut tragen zu müssen.
=> Sehr wahrscheinlich ist neben den folgenden Fruchtbäumen hier ganz gezielt das Getreide gemeint: Gott lässt zu Schöpfungsbeginn ausschließlich "sinnvolle" Pflanzen sprießen.
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etwas Helles
Mit "dem Hellen" ist wahrscheinlich nicht die "Helligkeit" gemeint (da die Lichtspender ja erst in Vv. 14-19 geschaffen werden), sondern der Tag als Einheit zur Zeitrechnung: Wie im restlichen Kapitel ruft Gott zuerst etwas nur abstrakt Bezeichnetes ins Sein und gibt dem dann einen Namen (z.B. "etwas Schalenförmiges" in Vv. 6-8 für den "Himmel", "Trockenes" in Vv. 9f. für "Erde" usw.; vgl. gut Good 2009, S. 12).
- Good, Edwin M.: Genesis 1-11. Tales of the Earliest World. A New Translation and Essays. Stanford, 2009.
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1 Am Anfang von Gottes Schöpfung von Himmel und Erde 2 war
Der heb. Text beginnt mit dem Wort bereschit ("Am Anfang") - anders, als die übliche Übersetzung das nahelegt, ein unbestimmtes, artikelloses Substantiv. Weil im Heb. ebenso wie im Dt. eigentlich ein Artikel stehen würde, von von "dem [einen] Anfang" die Rede ist, muss dieser Ausfall des Artikels erklärt werden.
Die wahrscheinlichste Erklärung ist diese: reschit ("Anfang") ist ein sog. "relationales Nomen": Etwas ist immer Anfang von etwas. bereschit ist daher im Heb. stets Teil einer Genitivverbindung, die angibt, wovon etwas "Anfang" ist (s. noch Jer 26,1; 27,1; 28,1; 49,34; Hos 9,10; 1 QS 10,1.5.13.15; 1 QH 12,6; vgl. Merlo 2008, S. 74; Rottzoll 1991, S. 248). Weil im Heb. das erste Glied einer solchen Genitivverbindung stets unbestimmt ist, ist dies der Grund für die Artikellosigkeit von bereschit.
Dass auf dieses erste Glied nicht ein weiteres Nomen folgt, sd. ein Verb, ist unproblematisch: Im Heb. kann in einem sog. "Substantivsatz" ein Verb auch die Rolle eines Nomens übernehmen.
Demnach ist Gen 1,1 aufzulösen: "Am Anfang von Gott-schuf-Himmel-und-Erde". So lösen z.B. auch auf: Di Lella 1985, S. 129; Merlo 2008; Nic §18; Orlinsky 1983; Rechenmacher 2002; Speiser 1964 und schon Harper 1888, S. 22 und Smith 1928.
- Nic: Niccacci, Alviero: The Syntax of the Verb in Classical Hebrew Prose. Sheffield, 1990.
- Di Lella, Alexander A.: Genesis 1:1-10: A Formal Introduction to P's Creation Account, in: A. Caquot u.a.: Mélanges bibliques et orientaux en l'honneur de M. Mathias Delcor. Kevelaer/Neukirchen-Vluyn, 1985. S. 127-137.
- Harper, William R.: The Pentateuchal Question. I. Gen 1:1-12:5, in: Heb 5/1. 1888. S. 18-73.
- Merlo, Paolo: Alcune note sui primi versetti della Genesi e la ricezione nel prologo giovanneo, in: Nicola Ciola/Giuseppe Pulcinelli: Nuovo Testamento: Teologie in Dialogo Culturale. Scritti in onore di Romano Penna nel suo 70. compleanno. Bologna, 2008.
- Orlinsky, Harry: Enigmatic Bible Passages: The Plain Meaning of Genesis 1:1-3, in: BA 46/4. 1983. S. 207-209.
- Rechenmacher, Hans: Gott und das Chaos. Ein Beitrag zum Verständnis von Gen 1,1-3, in: ZAW 114. 2002. S. 1-20.
- Rottzoll, Dirk U.: Die Vorbedingungen für Gottes große „Auseinander-Schöpfung“. Eine vornehmlich syntaktische Untersuchung zum Prolog des priesterschriftlichen Schöpfungsberichts, in: BZ 35. 1991. S. 247-256.
- Smith, J. M. Powis: The Syntax and Meaning of Genesis 1:1-3, in: AJSLL 44/2. 1928. S. 108-115.
- Speiser, E. A.: Genesis. Introduction, Translation, and Notes. New York, 1964.
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Vergebet, so wird euch vergeben
Gr. apoluein; hier vermutlich speziell vom Schuldenerlass (Heininger, VL 2016/17). Vgl. Mt 18,27
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