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  1. Jan 2024
    1. Die Argentinierin Celeste Saulo ist neue Präsidentin der Weltwetterorganisation WMO. Sie wird die Perspektive des globalen Süden stärker in deren Arbeit einbringen. Zu den wichtigsten Prozessen im WMO- Bericht 2011-2O20 im vergangenen September gehört das Untergraben nachhaltiger Entwicklung durch Extremwetter-Ereignisse. https://taz.de/Weltorganisation-fuer-Meteorologie/!5981934/

    1. Das neue niedersächsische Klimaschutzgesetz soll CO2-Neutralität bis 2040 erreichen, für den Bereich der Regierung sogar bis 2035. Der NABU vermisst naturverträgliche Lösungen beim Ausbau der Erneuerbaren und schärfere Regeln bei Torfabbau und -verbrauch https://taz.de/Klimaschutz-in-Niedersachsen/!5980506/

    1. BP, Shell, Chevron, ExxonMobil et TotalEnergies werden an ihre Aktionäre für das Jahr 2023 mehr als 100 Milliarden Dollar Dividenden auszahlen und damit den Rekord des Vorjahres noch übertreffen. Ursachen für die Rekordprofite sind der Krieg in der Ukraine und die Umwälzungen auf den Weltenergiemärkten. Die Konzerne gehen weiterhin von der Profitabilität ihres Geschäfts aus. Weltweit leiden ärmere Haushalte unter den gestiegenen Energiekosten. https://www.liberation.fr/environnement/climat/industries-fossiles-les-petroliers-arrosent-leurs-actionnaires-de-dividendes-records-20240102_KETOFCVOT5ANLNWCBWMGNYOE7I/

    1. Kurzer und verwirrter Artikel zum australischen Kohlereichtum. Einerseits wird behauptet, dass Australien den weltweit höchsten CO2-Ausstoß pro Kopf habe. Andererseits wird auf seine potenzielle Rolle bei der globalen Energiewende hingewiesen, allerdings ohne Fakten zu benennen. https://www.derstandard.at/story/3000000200974/kohle-bringt-kohle

    1. Zusammenfassender Artikel über Studien zu Klimafolgen in der Antarktis und zu dafür relevanten Ereignissen. 2023 sind Entwicklungen sichtbar geworden, die erst für wesentlich später in diesem Jahrhundert erwartet worden waren. Der enorme und möglicherweise dauerhafte Verlust an Merreis ist dafür genauso relevant wie die zunehmende Instabilität des westantarktischen und möglicherweise inzwischen auch des ostantarktischen Eisschilds. https://www.theguardian.com/world/2023/dec/31/red-alert-in-antarctica-the-year-rapid-dramatic-change-hit-climate-scientists-like-a-punch-in-the-guts

    1. Es ist noch unklar, ob die Rekordtemperaturen des vergangenen Jahres – vermutlich war es das wärmste seit 125.000 Jahren – Anlass zu einer Revision der zur Zeit benutzten Klimamodelle werden. Die Hypothese James Hansens, dass sich die Erhitzung der Erde beschleunige. wird von vielen Klimaforschenden nicht geteilt. Es gibt noch keine allgemein anerkannte Erklärung der Temperatur-Anomalien 2023. https://www.nytimes.com/2023/12/26/climate/global-warming-accelerating.html

      Infografik zu den monatlichen Durchschnittstemperaturen seit 1900: https://static01.nytimes.com/newsgraphics/2023-12-18-record-hot-year-embed/4055787d-f3af-401d-b252-1dfdff4811f4/_assets/chart_annotated-Artboard-945.png

    1. Im Interview der Repubblica (hier auf Englisch) fordert Johan Rockström eine Konkretisierung der Ergebnisse der COP28 und eine Reform der UN-Klimakonferenzen. Er hebt die Ergebnisse des Global Tipping Points Report hervor und weist darauf hin, dass wir die Konsequenzen der kaum noch zu Überschreitung des 1,5°-Ziels über mehrere Jahrzehnte nicht kennen.

      https://www.greenandblue.it/2023/12/31/news/johan_rockstrom_earth4all_scenarios-421790005/

    1. Interview mit Andreas Levermann zu seinem Buch Die Faltung der Welt. Mit dem mathematischen Konzept der Faltung aufgrund von Systemgrenzen versucht Levermann ein Wirtschaftssystem zu beschreiben, das strikte Gremzen - wie das Verbot von CO2-Emissionen und weiterem Materialverbrauch - einhält, aber nicht auf Wachstum verzichtet. https://taz.de/Anders-Levermann-im-Interview/!vn5981769/

  2. Dec 2023
    1. Der Standard interviewt Friederike Otto, deren Buch Klimaungerechtigkeit gerade erscheint. Sie stellt fest, dass das Töten von Menschen zum Geschäftsmodell fossiler Konzerne gehört. Otto schildert Beispiele dafür, dass der „kolonialfossile Klimawandel“ vor allem Menschen trifft, die generell zu vulnerablen Gruppen gehören.

      https://www.derstandard.at/story/3000000193514/klimatologin-das-geschaeftsmodell-fossiler-konzerne-ist-darauf-aufgebaut-menschen-zu-toeten

    1. Der Standard fasst Berichte der WMO, des europäischen Wetterdienstes Copernicus und des Österreichischen Alpenvereins zum Schwund der Gletscher 2022 zusammen. Die europäischen Alpengletscher verloren 2022 mehr als 5 Kubikkilometer Eis. Die Schweizer Alpengletscher haben in 20 Jahren ein Drittel ihres Eises eingebüßt. Bei einer Temperaturerhöhung um 2,7° bis 2100 würde allein durch das fast vollständige Abschmelzen der Gletscher in Mitteleuropa, den USA, Westkanada und Neuseeland der Meeresspiegel um 115mm steigen.

      https://www.derstandard.de/story/2000145833249/die-gletscher-schmolzen-2022-im-rekordtempo-besonders-in-europa

      Infografik: https://b.staticfiles.at/elm/static/2023-04-schneeanomalie/index.html?nc9238cb923b983a

    1. Erstmals wurde der KryoMon.AT genannte Bericht über die Kryosphäre in Österreich veröffentlicht. Im Berichtszeitraum 2021/21 verringerte sich die Masse der österreichischen Gletscher mehr als je seit Beginn der Messungen. Die globale Erhitzung wirkt sich auch deutlich auf die Abnahme der Schneedecke, der Eisdecken von Seen und der Permafrost-Zonen aus. https://www.derstandard.at/story/3000000201252/neuer-bericht-zeigt-massiven-rueckgang-von-eis-und-schnee-in-oesterreich

      Bericht: https://doi.org/10.25364/402.2023.1

    1. Durch einen 1,4 Milliarden Euro Deal besteht die Möglichkeit, die Doñana-Region in Andalusien, Europas größtes Feuchtgebiet, zu bewahren. Die Gegend, zu der einen Nationalpark gehört, leidet vor allem unter Wasser Stress. Der Deal soll einen auch symbolisch wichtigen Konflikt beenden, bei dem konservative und reaktionäre politische Kräfte die Bauern unterstützt hatten, die illegal Wasser für Erdbeer- und Himbeer-Anbau verwendet haben. Die spanische Umweltministerin Teresa Ribeira erklärt ausführlich Prinzipien einer Green transition, die so durchgeführt wird, dass die Lebensbedingungen in einer Region verbessert werden und die Bevölkerung sie unterstützt. https://www.theguardian.com/world/2023/dec/27/spain-environment-minister-hails-andalucia-wetlands-deal-green-transition

    1. Wegen anhaltendem Wassermangel können im Augenblick nur hab so viele Schiffe den Panama durchqueren wie normalerweise Punkt für die Schleusen des Kanals werden große Mengen Süßwasser benötigt. Die niederschlagsmuster verändern sich deutlich. Es ist aber noch nicht abzusehen, wie die zukünftige Entwicklung aussehen wird. Ein Beispiel für das unkartierte Gelände, in das die globale Erhitzung geführt hat. https://www.theguardian.com/environment/2023/dec/22/changing-climate-casts-a-shadow-over-the-future-of-the-panama-canal-and-global-trade

    1. Eine neue französische Studie beschäftigt sich mit einer Folge des dramatischen Rückgangs der Insekt. Mangels bestäubender Insekten befruchten sich Pflanzen selbst. Dadurch werden die nächsten Generationen kleiner und liefern weniger Nektar. Es kommt zu einem Rückkopplungseffekt, weil so noch weniger Insekten überleben. In dem Interview mit der liberation erklärt der Biologe diesen Effekt als Beispiel für eine unkontrollierbare und nicht mehr zurücknehmbare, von Menschen ausgelöste Entwicklung. https://www.liberation.fr/environnement/biodiversite/pollinisation-et-disparition-des-insectes-nous-sommes-dans-une-spirale-incontrolable-20231221_CV6BZLN2WJANLN2A2EFUGCJLZI/

    1. Die afrikanischen Politiker:innen Nathaniel Mong’are und Abdoulie Ceesay bewerten das COP28-Ergebnis und die Ktivitäten der Emirate vor und während der Konferenz als positiv. Maßgeblich für sie ist die Finanzierung des gerechten Übergang; hier sei viel, wenn auch bei weitem nicht genug, Geld mobilisiert worden.

      https://foreignpolicy.com/2023/12/15/cop28-fossil-fuel-nations-sabotage-climate-deal-africa/?utm_source=Sailthru&utm_medium=email&utm_campaign=Editors%27%20Picks:%2012152023&utm_term=editors_picks

    1. Über einen Bericht von Oil Change International über CCS. Die Fossilindustrie hat auch auf der COP28 - zum Teil erfolgreich -versucht, CCS als Weg darzustellen Emissionen Emissionen zu vermeiden, sodass sichfossile Brennstoffe weiter nutzen lassen. Regierungen planen gerade weitere 200 Milliarden in CCS zu investieren, obwohl es sich um unausgereift Technologien handelt, die bisher vor allem eingesetzt wurden, um CO2 für die Ölförderung zu gewinnen. https://www.desmog.com/2023/12/12/oil-industry-battles-push-for-phase-out-deal-at-cop28-with-promises-to-capture-carbon/

    1. Einer Greenpeace-Studie zufolge werden die Treibhausgasemissionen von 9 großen europäischen Fossilkonzernen (darunter auch die OMV) im Jahr 2022 zu mindestens 360.000 vorzeitigen Todesfällen allein aufgrund von Extremtemperaturen führen. Dabei gehen die Autor:innen aufgrund einer Übersichtsstudie davon aus, dass 9.318 Tonnen CO<sub>2</sub> im Jahr 2020 statistisch gesehen zu einem zusätzlichen Todesfall bis 2100 führen werden. https://taz.de/Studie-zu-Fossilkonzernen/!5978273/

      Studie: https://www.greenpeace.org/nl/todaysemissionstomorrowsdeaths/

    1. Fiona Harvey fasst mehrere Interviews zusammen, die sie mit Sultan Al Jaber geführt hat. Es ist offensichtlich, dass sein primäres Interesse darin besteht, die Geschäfte der UAE-Staatsfirmen Adnoc und Masdar langfristig zu sichern und auszubauen, und das offenbar in enger Abstimmung mit Saudi-Arabien. Man hofft, als letzte im Öl- und Gas-Business übrigzubleiben und will dann stark bei den Erneuerbaren sein. Die Förderung von Öl und Gas wird durch den Hinweis auf die Wünscher der Verbraucher:innen legitimiert; außerdem brauche man sie für die Petrochemie. Die Strategie ist verwandt mit der der OMV (die nicht erwähnt wird) https://www.theguardian.com/environment/2023/oct/07/meet-the-oil-man-tasked-with-saving-the-planet-cop28

    1. Laut Oxfam haben die reichen Länder 2020 nur 21-24,5 Milliarden Dollar tatsächliche Klimahilfen an den globalen Süden bezahlt. Ausgehend von ihrem Climate Finance Shadow Report 2023 kritisiert die NGO die Behauptung, es seien 2022 erstmals die vereinbarten 100 Milliarden zur Verfügung gestelt worden. https://taz.de/Faule-Klima-Entschaedigungen/!5973353/

  3. Nov 2023
    1. Die kleine Gruppe extrem reiche Menschen verschärft die globale Erhitzung nicht nur durch ihre enorm hohen CO2-Emissionen. Sie ist auch für gegen Klimaschutz gerichtete Propaganda und für das mundtot machen und kriminalisieren der Klimabewegung verantwortlich https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/nov/29/cop28-billionaires-blocking-action-save-planet-protest

    1. Die Präsidentschaft des Ölmanagers Sultan Al Jaber bedeutet laut Claudia Kemfert einen Glaubwürdigkeitsverlust für die COP28. Al Jaber setze nicht auf die Beendigung der Nutzung von Fossilenergie sondern auf die Speicherung von CO2 und täusche damit über seine wahren Absichten. https://taz.de/Claudia-Kemfert-ueber-Klimapolitik/!5971606/

    1. Mindestens 12 Personen, die für die Vereinigten Emirate die COP28 vorbereiten, wurden direkt von der Adnoc übernommen. Die PR-Firma Edelmann war offensichtlich beauftragt, den Adnoc-Chef Sultan Al-Jaber, der auch eine Firma für erneuerbare Energien leitet, international als Vorkämpfer der Energiewende zu präsentieren.