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  1. Jul 2023
    1. Beim Treffen des Rats der Internationalen Meeresbodenbehörde kam es nicht zu einer Einigung über den Tiefsssebergbau. Einige Staaten, darunter Deutschland, wollen ein Moratorium durcchsetzen, haben damit aber weinig Aussicht auf Erfolg. Viele Firmen wollen in der Tiefsee Mineralien gewinnen, die für die Produktion erneuerbarer Energien verweendet werden können. Tiefseebergbau würde die Biodiversität in größtenteils unerforschten Ökosystemen enorm schädigen. https://taz.de/Bergbau-auf-dem-Meeresboden/!5946114/

    1. Systematische Bestandsaufnahme der CO2-Emissionen durch Schleppnetze. Sie sind größer als die Emissionen Deutschland oder des Luftverkehrs. Veröffentlichen in Nature im Vorfeld der Biodiversitätskonferenz in China, Verweis auf ein paralleles Projekt zu terrestrischen Systemen.

    1. Langer Artikel über Recherchen zu den katastrophalen sozialen und ökologischen Folgen des Bergbaus für erneuerbare Energien (thx @gerrymcgovern@mastodon.green, https://mastodon.green/@gerrymcgovern/110230800231430245). Wenn diese Recherchen stimmen, gibt es keine ethisch und politisch vertretbare und wohl auch keine wirtschaftlich realistische Möglichkeit, fossile Energien durch erneuerbare zu ersetzen. #degrowth ist dann nicht nur eine Option, sondern zwingend erforderlich. https://thetyee.ca/Analysis/2023/04/07/Rising-Chorus-Renewable-Energy-Skeptics/

    1. Vor allem in afrikanischen Ländern wie Burkina Faso wird eine weitere Erhitzung zu Temperaturen führen, die für Menschen nur durch Klimatisierung zu ertragen sind. Weltweit wird der Energiebedarf für Kühlung so sehr steigen, dass er 2050 dem gesamten Energiebedarf der USA, Europas und Japans im Jahr 2016 entsprechen könnte. Bericht über eine schon im Mai erschienene Studie zum Kühlungsbedarf bis 2050.

      https://burkina24.com/2023/07/21/rechauffement-climatique-le-burkina-faso-parmi-les-pays-les-plus-severement-touches-en-afrique/

      Studie: https://www.nature.com/articles/s41893-023-01155-z

      (via @Snoro@mastodon.social )

    1. Thermischer Stress bei Hitzewellen gefährdet die Ernten bei vielen Nutzpflanzen im Mittelmeerraum. Anders als Wassermangel lässt er sich nicht ausgleichen. Die Libération hat den Agroökologen Serge Zaka zu den Folgen der globalen Erhitzung für die Landwirtschaft und zur unzureichenden Reaktion der Regierungen befragt. Gefährlich für die Lebensmittelversorgung sei vor allem die Spezialisierung von Ländern und Regionen auf die Produktion einzelner Produkte.

      https://www.liberation.fr/environnement/agriculture/canicule-et-agriculture-lespagne-ne-pourra-plus-etre-le-verger-de-leurope-20230721_EY7ECPTN5JBE3IQRHQFJXMXOWQ/

    1. Der Chef des europäischen Wetterdienstes Copernicus, Jean-Noël Thépaut, bestätigt, dass es sich bei den derzeitigen Hitzewellen um außerordentliche Phänomene handelt. Dabei verstärken sich Effekte der globalen Erhitzung wechselseitig. Noch nicht verstanden, aber besorgniserregend seien die Erhitzung des Nordatlantik und die Abnahme des antarktischen Meereises. In den vergangenen Jahren hat vermutlich das La Niña-Phänomen das Ausmaß der globalen Erhitzung verdeckt. https://www.liberation.fr/environnement/climat/en-europe-le-puissant-dome-de-chaleur-va-durer-au-moins-jusquau-26-juillet-20230720_GRZXH5FIQ5EYLBZ4CB7U2L2VUY/

    1. In Großbritannien gibt es immer mehr Signale dafür, dass Premieminister Richi Sunak, aber auch Oppositionsführer Keirer Starmer vom Net Zero-Konsens abgehen wollen, weil sie sich davon eine Verbersserung ihrer Wahlchancen erhoffen. Auch Konservative wie der COP26-Präsident Alok Sharma steuern dagegen, https://www.theguardian.com/environment/2023/jul/22/green-pledges-sunak-starmer-byelections

    1. Wenn die reichsten Menschen in Europa ihren Energieverbrauch auf 170 Gigajoule pro Jahr reduzieren würden, ließen sich allein damit 10% der EU-Emissionen reduzieren - wobei 170 Gigajoule mehr sind, als 80% der europäischen Bevölkerung verbrauchen. Eine neue Studie zeigt das Potenzial von Reduktionen auf der Nachfrageseite vor allem bei Wohlhabenden. Eine bessere Befriedigung grundlegender Energiebedürfnisse von Armen hat dagegen nur geringe Auswirkungen auf die Emissionen. https://www.derstandard.de/story/3000000179254/energiesparen-bei-reichen-kann-erhoehten-verbrauch-bei-armen-kompensieren

      Studie: https://www.nature.com/articles/s41560-023-01283-y

    1. Der vergangene Juni war der heisseste seit dem Beginn globaler Temperaturaufzeichnungen 1850, wie die Daten der amerikanischen Wetterbehörde NOAA zeigen. Europäischen Copernicus-Daten zufolge waren die beiden ersten Juliwochen mit hoher Wahrscheinlichkeit die wärmsten der aufgezeichneten menschlichen Geschichte. Der Hitzedom, der die Temperaturen über Mexiko und den südlichen USA in die Höhe treibt, wurde ersten wissenschaftlichen Einschätzungen zufolge durch die globlale Erhitzung 5mal wahrscheinlicher und ca 2.8° wärmer. https://www.nytimes.com/2023/07/20/climate/hottest-june-in-history-noaa.html

    1. China hat sich nicht auf die Forderung des amerikanischen Sonderbeauftragten John Kerry eingelassen, gemeinsam verschärfte Ziele für die Dekarbonisierung zu fixieren. Stattdessen hat Xi Jinping noch einmal betont, dass China seinen eigenen Weg zur CO<sub>2</sub> Neutralität definieren werde. Es ist Kerry weder gelungen, die chinesische Führung davon abzubringen weitere Kohlekraftwerke in Dienst zu nehmen noch, sie von einer schnelleren Reduktion der Methanemissionen zu überzeugen https://www.nytimes.com/2023/07/19/world/asia/xi-china-climate-kerry.html

    1. Die EU hat die deutschen Pläne genehmigt die CO<sub>2</sub>-freie Herstellung von Stahl bei ThyssenKrupp mit Milliarden-Beträgen zu subventionieren. Ein großer Teil der Summe ist für die Finanzierung von grünem Wasserstoff vorgesehen, mit dem wir Direktreduktion Stahl hergestellt werden soll https://taz.de/Gruener-Stahl-in-Grossproduktion/!5948679/

    1. In Jordanien leidet die Landwirtschaft im Jordan-Tal unter Wassermangel, der durch die Ableitung von Wasser und durch die Veränderungen des Klimas immer größer wird. Der Fluss Jordan führt nur noch 10% seiner ursprünglichen Menge. Reportage der taz zu den Folgen der Klimakrise in Jordanien und zu unterschiedlichen, oft experimentellen und wissenschaftlich begleiteten Versuchen der Klimaanpassung. https://taz.de/Duerre-in-Jordanien/!5944640/

    1. Der Standard interviewt den deutschen Ökologen Josef Settele zum Renaturierungsgesetz der EU. Settele gehört zu den 6000 Wissenschaftlerinnen, die sich in einem offenen Brief für die Verabschiedung des Gesetzes ausgesprochen haben. Er bedauert, dass es Abstriche beim Schutz von Ökosystemen gab und weist darauf hin, das mit diesem Gesetz die Verpflichtung zum Schutz von 30% der Gesamtfläche noch bei weitem nicht erfüllt ist. https://www.derstandard.at/story/3000000179484/das-gesetz-sichert-unsere-ern228hrung

      Offener Brief von 6000 Wissenschaftler:innen zur Unterstützung des Nature Restoration Law: https://zenodo.org/record/8128624

    1. Der Guardian hat James Hansen und andere Klimawissenschaftler:innen zu den aktuellen Hitzewellen interviewt. Hansen geht davon aus, dass sich die Erhitzung der Erde beschleunigt. Auch Forschende, die diese These nicht teilen, nehmen an, dass am Ende dieses Jahrhunder ähnliche Temperaturverhältnisse wie im Pliozän (vor 1-3 Millonen Jahren) herrschen werden, wenn sich die aktuellen Trends bei den Emissionen fortsetzen. https://www.theguardian.com/environment/2023/jul/19/climate-crisis-james-hansen-scientist-warning

    1. Seit 2020 haben die 20 ärmsten Länder 50 Milliarden Dollar Schldenan die G20-Staaten zurückgezahlt. Diese Beträge stehen für Klimaschutz und Klimaanpassung der oft besonders vulnerablen Länder nicht zur Verfügung. Bei einem Trffen der G20-Finanzminister*innen wurden keine Fortschritte bei der Entschuldung der ärmsten Länder erreicht. https://taz.de/Schuldenkrise-im-Globalen-Sueden/!5945035/

    1. Auch das westliche Mittelmeerbecken ist wieder von einer Hitzewelle betroffen. In der Nähe der Straße von Gibraltar liegen die Temperaturen 4° über dem langjährigen Durchschnitt, an den spanischen Küsten insgesamt im Durchschnitt um 2.2°.So hohe Temperaturen wurden dort bisher nie gemessen. An der französischen Küste und in der Adrial beträt die Temperatur-Anomalie bis zu 4°. Die immer intensiven Hitzewellen zerstören komplette Ökosysteme. Dabei stellte die Hitzewell von 2021 einen Wendepunkt dar, der die marinen Ökosysteme radikal veränderte. https://www.liberation.fr/environnement/biodiversite/canicule-marine-dans-la-mediterranee-la-biodiversite-brule-a-petit-feu-20230719_SEECAPX7NRHFFCCZXEBYVKNLJQ/?redirected=1

    1. In southern Iraq, the fabled marshland was having its worst heatwave in the past 40 years, the UN’s Food and Agriculture Organization said on Monday, warning of a “devastating impact” on the ecosystem as well as farmers and fisheries.
    2. Jon Femling, an emergency medicine physician and scientist at the University of New Mexico, said the body tried to compensate by pumping blood to the skin as a way to cool off. The more a person breathed, the more they lost fluids, becoming increasingly dehydrated.
    1. Die Erhitzung durch Treibhausgase führt zu einer Steigerung von häuslicher und sexueller Gewalt. Eine in Indien Nepal und Pakistan durchgeführte Studie ergibt dass ein Grad Temperaturerhöhung zu etwa 6% mehr Gewalttaten gegen Frauen führt. Hitze führt zu Störungen in der Lebensmittelversorgung, Schäden an der Infrastruktur und dem Zwang, sich mehr in geschlossenen Räumen aufzuhalten Punkt damit vergrößert sich der Stress in Familien besonders betroffen sind Menschen mit niedrigem Einkommen und im ländlichen Gebieten. Untersuchungen zeigen das auch der hitzestress selbst die Bereitschaft zur Gewalt vergrößert. https://www.theguardian.com/environment/2023/jun/28/climate-crisis-linked-to-rising-domestic-violence-in-south-asia-study-finds

    1. Eine Hitzewelle mit Rekordtemperaturen in Texas und Umgebung dürfte sich in den kommenden Tagen noch verstärken. Die New York Times hat berechnet, dass am Freitag ca 33 Millionen amerikanerinnen und Amerikaner Temperaturen ausgesetzt waren, die für die Gesundheit gefährlich sind. https://www.nytimes.com/2023/06/23/us/texas-heat-wave.html

    1. . The central 2050 estimate indicates that more than 35 per cent of the global cropland used to grow both these critical crops could be subject to damaging hot spells. But this vulnerability could exceed 40 per cent in a plausible worst-case scenario.
    1. Veränderungen des Jetstreams durch die globale Erhitzung können gleichzeitige Missernten in mehreren Regionen bewirken, die für die Weilternährung entscheidend sind. George Monbiot prangert die mangelnde mediale Aufmerksamkeit für eine Studie an, der zufolge das Risiko globaler Ernährungskrise weit größer ist als angenommen. Die politische Macht einer kleinen Gruppe extrem Reicher sei die Ursache für das dramatisch anwachsende Risiko weltweiter Hungerkatastrophen. https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/jul/15/food-systems-collapse-plutocrats-life-on-earth-climate-breakdowntopic: crop fail

    1. Das Natonale Klima-Anpassungsprogramm, das die britische Regierung in der vergangenen Woche vorgelegt hat, ist nicht nur unzureichend, sondern es ignoriert die Folgen der globalen Erhitzung. Themen wie Kühlung der Innenstädte, Umbau von Gebäuden oder Waldaufbau zum Gewässerschutz werden nicht angegangen. Bill McGuire, emeritierter Professor für Klimafolgen in London, kritisiert die Ignoranz der britischen Regierung im Guardian. https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/jul/20/government-plan-britain-extreme-heat-society-economy

    1. Die Rekord Waldbrände in Kanada wo schon einen Monat vor dem Ende der brandsaison eine Fläche von der Größe des US-Bundesstaats Kentucky abgebrannt ist entsprechend den Erkenntnissen der klimawissenschaft über den Zusammenhang von Waldbränden und globaler Erhitzung auch wenn noch keine attributionsstudien vorliegen. Ausführlicher Bericht denn New York Times mit infografiken. Kanada hat sich doppelt so schnell erwärmt wieder weltdurchschnitt, unter anderem durch den Verlust an Schnee und Meeeis.https://www.nytimes.com/interactive/2023/07/18/climate/canada-record-wildfires.html

    1. Die EU hat eine Liste von 34 Rohstoffen formuliert, die von kritischer Bedeutung für die Industrie sind, vor allem für die Energiewende. Ab 2030 soll keiner dieser Rohstoffe zu mehr als 65% aus demselben Land stammen. Einige dieser Rohstoffe stammen im Augenblick zu einem wesentlich höheren Teil aus China. Grund für die Verlagerung sind die niedrigen Kosten für die Förderung bzw die Verarbeitung https://www.derstandard.at/story/3000000179305/warum-kritische-rohstoffe-trotz-europaeischen-potenzials-anderswo-abgebaut-werden

    1. concrete conflicts in commodity frontiers and revealed how the parties involved use different ‘languages of valuation’ based on different cultural systems of assigning value

      Die Languages of evaluation sind historische Tatsachen.Man kann vielleicht auch sagen, dass es sich um Weisen handelt einen sozialen Raum zu organisieren, und dass diese Wurden nicht miteinander kompatibel sind.

    2. leading to drastically smaller, and much more equitably shared, resource and energy use

      Ziel von Degrowth ist sozial gerechte und zugleich deutlich reduzierte Nutzung von Ressourcen und Energie. Umgekehrt ist eine Wachstumswirtschaft nur extraktivistisch und sozial ungerecht möglich.

    3. artinez-Alier emphasised how the metabolic requirements of a growth economy meant that a constant influx of materials is extracted from the world’s ‘commodity frontiers’, peripheral territories

      Eine wachsende Wirtschaft erzeugt ungleichen Austausch, weil sie einen ständigen Fluss von Material und Energie von ihren Peripherien benötigt.

    4. s attention to the energy and resource efficiencies of small-scale and decentralized, sufficiency-oriented production is central in degrowth scholarship

      FL dabei sieht die Ressourcen- und Energieeffizienz eine große Rolle, die bei kleinteiliger, dezentraler und Suffizienzorientierter Produktion sehr hoch sein kann. (Bei der Orientierung am Wachstum spielen dagegen die Energie- und Ressourceneffizienz keine Rolle. Energie und Ressourcen werden verschwendest, um Wachstum zu ermöglichen. Der pluralistische Bewertungsansatz erlaubt es, diese Verschwendung zu erkennen.)

    5. rics. Martinez-Alier’s contribution though was in centering ecological economics as a study of the energetics of economic

      Er sieht den entscheidenden Beitrag von Martínez-Alier darin, ökonomische Ökologie als Energetik der Ökonomie begreifen zu haben. Dabei habe er die historische Analyse der Materie- und Energietransformationn als Aufgabe der Wirtschaftslehre verstanden, nicht die Konstruktion von situationsunabhängigen Modellen. Tatsächlich hat sich Martínez-Alier immer zugleich mit geografischen Analysen befasst, wobei Kallis diese geografische Dimension nicht explizit benennt.

    6. Martínez -Alier hat kritische Betrachtung des Wachstums Analyse von ökologischen Zerstörungen und Untersuchung der Unterdrückung und Ausbeutung indigener Gesellschaften früh miteinander verbunden. Die drei Phänomene sind ihm zufolge Aspekte derselben expansionistischen Logik. Damit besteht so etwas wie eine objektive Solidarität von ökologischen und anderen sozialen Bewegungen.

    7. Giorgos Kallis stellt im diesen Aufsatz knapp die Besonderheiten der Barcelona-Schule der ökologischen Ökonomik dar, die stark von Joan Martínez-Alier geprägt wurde. Der autobiografisch erzählende Text ist in einer Festschrift für Martínez-Alier erschienen.

    8. French school of décroissance/post-development

      Wichtige Quellen der Barcelona-Schule sind die französische Décroissace-Tradition, die die Wachstumskritik mit einer Kritik am kolonialistischen Entwicklungskonzept verbindet, und die Steady State Economics, die er Tim Jackson und Peter Victor zuordnet. (Mir ist nicht klar, warum er nicht auch Herman Daly nennt, der wie Martíinez-Alier sieht von Georgescu-Roegen beeinflusst war.)

    9. elephant in the room of unsustainable water management was capitalist grow

      Kallis nennt das kapitalistische Wachstum den Elefanten im Raum, ohne den sich ein konkretes ökologisch-ökonomisches Problem - in seinem Fall das der Koevolution von Stadtentwicklung und nachhaltigem Wasser-Management - nicht lösen lässt.

    10. tinez Alier in conferences, and I was impressed by the mix of scholarship and dedication to social justice the ICTA team transmitted

      Kallis hebt hervor, dass es einen Zusammenhang zwischen Forschungsarbeit und der Verpflichtung zum Engagement für soziale Gerechtigkeit gibt. Das bedeutet nicht, dass die Forschungsergebnisse von einem politischen Programm abhängen, sondern dass sich aus den Interesse an sozialer Gerechtigkeit Fragestellungen ergeben, su wir sich z.B. auch aus einem Interesse an bestimmten technischen Ergebnissen Fragestellungen ergeben können. Umgekehrt würde die Forschung wichtige Aspekte der Realität ausblenden, wenn sie das Interesse an Gerechtigkeit aufgäbe.

    1. Sultan Al Jaber, der Präsident der COP28, weigert sich im Gespräch mit der Agentur AFP ein Ausstiegsdatum für fossile Energien anzugeben. Man könne auf sie erst verzichten, wenn man über ein neues Energiesystem verfüge, es lasse sich dafür kein Datum angeben. Al Jaber hatte zuvor in einer Rede vor Vertreterinnen europäischer Länder und China ein Schlussabkommen der COP28. Dabei soll der private Sektor eine stärkere Rolle haben als bisher

      https://www.liberation.fr/environnement/climat/le-president-de-la-cop28-pas-presse-de-fixer-une-date-de-sortie-des-energies-fossiles-20230713_DIADSWMM5FDVRIAQHTB66PIHBA/

    1. Das deutsche Bundeskabinett hat den Entwurf eines Gesetzes zur Klimaanpassung beschlossen. Das Gesetz verpflichtet Länder und Kommunen, Anpassungsstrategien zu entwickeln. Der Bund selbst muss bis 2024 eine Vorsorgestrategie mit konkreten nachprüfbaren Kennzahlen vorlegen. Die Kosten für die Anpassung bei Bund und Ländern werden bis 2030 auf 55 Milliarden Euro geschätzt. Die Verteilung der Kosten ist noch unklar. Entsiegelungsvorschriften fehlen.

      https://taz.de/Gesetz-fuer-Anpassung-an-den-Klimawandel/!5943821/

    1. Der 15. Juli wurde in der EU zum ersten Mal als Tag des Gedenkens an die Opfer der Klimakrise begangen. EU Vizepräsident Franz Timmermanns begründet in einem Gastkommentar, warum Klimapolitik energischer betrieben werden muss als bisher. Es wird deutlich dass die Finanzierung von weitergehenden Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen ein entscheidendes Konfliktthema auf EU-Ebene sein wird. Ab dem kommenden Frühjahr wird sich die EU an einer regelmäßigen Bewertung der Klimarisiken orientieren . https://www.derstandard.at/story/3000000178734/jetzt-handeln-um-das-klimachaos-zu-begrenzen

    1. Reportage der taz zu den Hitzewellen in China im Juni und Juli. China ist von der globalen Erhitzung besonders betroffen. Eine Studie ergibt, dass sich die Temperatur seit 1900 alle zehn Jahre um 0,16° erhöht hat. Zu den wirtschaftlichen Folgen gehören Ernte Einbrüche und strommangel wegen der Überlastung der Netze in den Hitzeperioden.

      https://taz.de/Andauernde-Hitze-in-China/!5947385/

      Studie der Staatlichen Wetterbehörde zu dem Klimaveränderungen in China:

    1. In einem ausführlichen Interview in der taz fordert Slavoj Žižek als Mittel gegen die Klimakatastrophe etwas, das er „Kriegskommunismus“ nennt: einen starken Staat und große übernationale Koalitionen. Er wirft der westlichen liberalen Linken vor, insgeheim den Sieg der Gegenseite zu wollen. Das gelte für Putin wie für die Klimakrise. https://taz.de/Slavoj-iek-ueber-Krieg-und-Klima/!5943165/

      https://taz.de/Slavoj-iek-ueber-Krieg-und-Klima/!5943165/

    1. Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl starben im letzten Jahr in Italien die meisten Menschen an den Folgen der Hitze. Aus den in Nature Medicine publizierten Zahlen zu den Hitzetoten in Europa.geht hervor, dass 2022 auf eine Million Einwohner 295Todesfääe durch Hitze kamen. In Italien war es 2022 im Durchschnitt 2,28° wärmer als im historischen Mittel.

      https://www.repubblica.it/green-and-blue/2023/07/10/news/italia_morti_caldo-407264998/

    1. Der Kommentar des Guadian gibt einen Überblick über die Ergebnisse des Green Deal in Europa sowie über die wachsende Opposition dagegen. Angesichts der ökonomischen Vorteile der Energiewende drohen vor allem anderen Komponenten des Green Deal an dieser Opposition zu scheitern, etwa die Renaturierung.

      https://www.theguardian.com/commentisfree/2023/jul/12/progress-climate-european-greenlash-populist-right

    1. Das Umweltbundesamt hat festgestellt, dass Österreich seine Klimaziele bis 2030 um 13% vor fehlen wird, wenn die bis einschließlich 2021 geschlossenen Gesetze umgesetzt werden. Auch wenn die Gesetze umgesetzt werden die 20 22 noch beschlossen oder vorbereitet wurden, werden die Emissionen 2030 über 35 Millionen Tonnen CO2 äquivalente betragen. Die Zahlen sind Bestandteile des aktualisierten nationalen Energie und klimaplans, den Österreich der EU-Kommission vorlegen muss. https://www.derstandard.at/story/3000000177366/neue-zahlen-oesterreichs-klimapolitik-fehlen-noch-13-prozent

    1. In einem - leider kostenpflichtigen, aber über Blende zugänglichen - Interview äußert sich die britische Klimaforscherin Helen Hewitt zu den Rekordtemperaturen, die in den letzten Monaten in den Weltmeeren gemessen worden, und zum Rückgang des antarktischen Meereises. Sie weist darauf hin, dass noch unverstanden ist, wie es genau zu den großen Anomalien gekommen ist. Die obersten zwei Meter der Ozeane nehmen 90% der zusätzlichen Energie auf, die durch die von Menschen imitierten Treibhausgase im Erdsystem bleibt.

      https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wissen/klimakrise-daten-ozeane-e370703/?reduced=true

    1. In Baden-Württemberg gibt es bereits eine kommunale Wärmeplanung für Gemeinden über 20.000 Einwohnern. Eine solche Planung wird jetzt bundesweit im neuen Gebäudeenergiegesetz gesetzlich gefordert. In Baden-Württemberg können die Gemeinden sehr flexibel auf die lokalen Bedingungen eingehen, z.B. bei der Nutzung der Abwärme von Betrieben. https://taz.de/Kommunale-Waermeplanung/!5938587/

    1. Die taz fasst Grundinformationen zum deutschen Gebäudeenergiegesetz zusammen, das auch einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts erst nach der Sommerpause im Bundestag verabschiedet werden kann. Die FDP hat so viele ausnahmeregeln durchgesetzt, dass ich die Pariser Klimaziele mit diesem heizungsgesetz voraussichtlich nicht werden halten lassen. Der FDP Politiker Frank schaeffler arbeitet weiterhin gegen das Gesetz.

      https://taz.de/Heizungsstreit-geht-weiter/!5943079/

    1. Der endgültige Entwurf des Gebäude-Energiegesetzes zeigt, dass die Grünen für sie zentrale Positionen aufgegeben haben, etwa die Verpflichtung zu einer Beratung durch unabhängige Fachleute. Das Gesetz wird nach Ansicht von NGOs nicht ausreichen, um die für Deutschland verbindlichen Klimaziele zu erreichen. Umweltverbände wurden zur Sachverständigen-Anhörung am 3.7. nicht eingeladen..

      https://table.media/berlin/analyse/heizungsgesetz-mehr-gas-und-oel-weniger-mieterschutz/

    1. In ihrer Serie über Klimasabotage beschäftigt sich die taz gründlich mit der CDU und Untergruppierungen wie dem Wirtschaftsrat und der Mittelstands-Vereinigung. Der Artikel fasts wichtige Informationen über das Lobbyisten-Netzwerk zusammen, das für die Blockade von Klimaschutzmaßnahmen unter Angela Merkel verantwortlich war und heute versucht, die Energiewende zu hintertreiben. https://taz.de/Die-Klimasabotage-der-Union/!5937181/

    1. Die fossile Lobby versucht in Deutschland, Wasserstoff-fähige Gasheizungen als klimaschonend anerkennen zu lassen. Sie wurden in das Gebäudeenergiegesetz (Heizungsgesetz) aufgenommen. Umweltorganisationen und Gewerkschaftler:innen mobilisieren gegen diese Greenwashing-Maßnahme. https://taz.de/Geplanter-Heizungsaustausch/!5935087/

      Offener Brief gegen die Aufnahme von sogenannente Wassertoff-fähigen Gasheizungen in das deutsche Heizungsgesetz: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/energie/230515-nabu-verbaendeappell-h2-ready.pdf

    1. Am Dienstag und am Mittwoch wurden mit 17,1 bzw 17,18°,die bisher höchsten weltweiten Durchschnittstemperaturen seit Beginn der Messungen festgestellt. Allerdings müssen diese Ergebnisse noch bestätigt werden. In der Forschung geht man davon aus, dass 2023 oder 2024 wegen des sich aufbauenden El Niño das wärmste Jahr der Geschichte sein wird. https://taz.de/Globale-Durchschnittstemperatur-steigt/!5942016/

    1. Im vergangenen Jahr wurden die Empfehlungen des Österreichischen Klimarats, die im Konsens von zufällig ausgewählten VertreterInnen der Bevölkerung formuliert wurden, so gut wie überhaupt nicht umgesetzt. Das Klimavolksbegehren wies darauf in einer Aussendung hin. https://klimavolksbegehren.at/presseaussendungen/

    1. Eine vom bundesumweltamt in Auftrag gegebene Studie ergibt, dass nur eine wesentlich schnellere dekarbonisierung des gebäudesektors, als sie das zusätzlich noch verwässerte heizungsgesetz vorsieht, das Erreichen der deutschen Klimaziele bis 2030 sicherstellt. Außer der Umrüstung der Heizung ist auch ein Verzicht auf konventionellen n Beton notwendig. https://view.angebote.spiegel.de/?qs=08c03daf30ebc9f7b7695c3189365e936083c80faf5f6d352fed9b4fbd1b3332f4ad7cbfa495b3d420eb8b39b899ac4ce134ca891070033d4d19a628d5b51d28d866c70cec12bab5629e51c2c3ce4f48

    1. Die österreichische Regulierungsbehörde E-Control hat einen Zehnpunkte-Plan vorgelegt, damit Strom aus Photovoltaik schneller ins Netz eingespeist werden kann. Mit 3,5 Terawattstunden stammten 2022 ca. 7% des in Österreich produzierten Stroms aus Photovoltaik. https://www.derstandard.at/story/3000000177910/r

    1. 1500 Lobbyisten arbeiten in den USA sowohl für die Fossilindustrie wie für Umwelt- und Naturschutzorganisationen, öffentliche Einrichtungen und Hightech-Unternehmen. Eine neue Datenbank legt offen, welche Lobbying-Unternehmen in dieser Form verdeckt für ihre Auftraggeber agieren. Ausführlicher Guardian-Artikel mit Hintergrund-Informationen über fossiles Lobbying. https://www.theguardian.com/us-news/2023/jul/05/double-agent-fossil-fuel-lobbyists

      F Minus-Datenbank: https://fminus.org/#database

    1. Waldbrände haben in Kanada 8 Millionen Hektar vernichtet. Die Folgen für die kanadische Wirtschaft (u.a. für die Holz-, Bau- und Tourismusbranche) lassen sich noch nicht genau berechnen; Fachleute rechnen mit 0,3-0,6% weniger Wirtschaftswachstum. Älteren Modellierungen zufolge wird die globale Erhitzung in Kanada bis 2050 500.000 Arbeitsplätze vernichten. https://www.nytimes.com/2023/07/03/business/economy/canada-wildfires-economy.html

    1. Die Weltwetterorganisation WMO hat festgestellt, dass mit 90% Wahrscheinlichkeit die zweite Jahreshälfte von einem El Niño-Phänomen geprägt sein wird. Die WMO ruft die Regierungen auf, sich auf hohe Temperaturen und Extremwetter-Ereignisse einzustellen..Der Standardartikel geht auf weitere Berichte der WMO, in diesem Jahr beobachtete Temperatur-Anomalien und auf das El Nino Phänomen selbst ein.

      https://www.derstandard.at/story/3000000177455/el-nino-ist-da--und-duerfte-fuer-neue-temperaturrekorde-sorgenren-hohe-temperaturen-werden-erwartet

    1. Vom nächsten Jahr an müssen in der EU börsennotierte Unternehmen und Unternehmen ab einer bestimmten Größe ausgehend von Key Performance Indicators über ihren Dekarbonisierungspfad und die Nachhaltigkeit der eigenen Tätigkeit berichten. Die Kennzahlen haben Folgen für die Finanzierung der Unternehmen durch Kreditgeber. Interview mit der Beraterin Katharina Schönauer von der KPMG. https://www.derstandard.at/story/3000000177713/kpmg-beraterin-schoenauer-wir-hoffen-dass-durch-transparenz-ein-sog-entsteht

    1. Der britische Minister für internationale Umweltangelegenheiten ist zurückgetreten. In seinem Rücktrittsschreiben wirft er Premierminister Sunak vor, an Umweltfragen uninteressiert zu sein und die internationale Führungsposition Großbritanniens in der Umwelt- und Naturschutzpolitik aufgegeben zu haben.

      https://www.theguardian.com/politics/2023/jun/30/zac-goldsmith-resignation-letter-in-full

    1. in ärmeren Ländern arbeiten vor allem Frauen in der Landwirtschaft. Sie sind deshalb von den Folgen der globalen Erhitzung besonders betroffen Punkt die taz berichtet über die zunehmende Trockenheit in den Sümpfen des südlichen Irak, die das Leben der büffelzüchterinnen dort immer schwerer macht.https://taz.de/Landwirtschaft-und-Klima-im-Irak/!5934092/

    1. Vor der Pariser Konferenz zur Klimafinanzierung, bei der vor allem die sogenannte Bridgetown Agenda diskutiert werden soll, begründet Avinash Persaud, ein Berater der Premierministerin von Barbados, die Forderungen nach radikaler Veränderung und Aufstockung der Klimafinanzierung. Die Summen, die der globale Süden für klimaanpassung und Klimaschutz erhält, müssen potenziert werden, damit diese Länder der Klimakatastrophe wirksam begegnen können. Nicholas Stern und Vera Songwe beziffern den jährlichen klimafinanzbedarf des globalen Südens auf Billionen Dollar, etwa die Summe, die zurzeit für fossile Energien ausgegeben wird. https://www.theguardian.com/environment/2023/jun/18/countries-are-drowning-climate-expert-calls-for-urgent-rethink-on-scale-of-aid-for-developing-worldexpert:

    1. Beim Pariser Klima-Finanzgipfel wurden nur wenige Entlastungen für den globalen Süden beschlossen worden. Die Weltbank hat 100 Milliarden Dollar Finanzierung pro Jahr zugesagt. Einige Staaten bemühen sich um internationale Steuern zur Finanzierung von Anpassung und Klimaschutz. Ein Durchbruch bei der Verschuldung wurde nicht erreicht. In Einzelfällen wird auf die Rückzahlung von Schulden verzichtet. Ein Verzicht auf fossile Energien wurde nicht diskutiert.

      https://www.repubblica.it/green-and-blue/2023/06/23/news/cambiamento_climatico_e_poverta_alla_ricerca_di_un_nuovo_sistema_finanziario_macron_ci_prova-405523841/

    1. Hintergrundinformationen zum Pariser Gipfel zur Klimafinanzierung, der in dieser Woche stattfinden wird. Wichtig ist vor allem, ob bei dieser Konferenz tatsächlich Schritte in Richtung auf eine Reform der Finanzierung der Länder des globalen Südens unternommen werden, wozu ein Schuldenerlass und eine Veränderung von Kreditvergabe ebenso gehören wie eine neue Definition der Rollen der Weltbank und des internationalen Währungsfonds.

      https://www.theguardian.com/environment/2023/jun/17/paris-talks-focus-funding-poor-countries-tackle-climate-crisis

    1. Vor dem Klimafinanz Gipfel in Paris ruft Kristalina Georgieva, Chefin des internationalen Währungsfonds, dazu aufgerufen, die Kreditbedingungen für Länder des globalen Südens, die von der Klimakrise betroffen sind, zu verbessern. Eines wichtiges Element seien Klima-Swaps, bei denen ein Teil von Zinsen oder Rückzahlungen für Maßnahmen gegen die Klimakrise verwendet wird. https://www.theguardian.com/environment/2023/jun/20/climate-crisis-hit-poor-countries-should-have-debt-relief-says-imf-chief

    1. „Die Marmolada ist ein Symbol des Zugs, aus dem wir nicht aussteigen wollen.“ Die hochalpinen Regionen gehören durch die globale Erhitzung zu den verwundbarsten und gefährlichsten Zonen der Erde. Reinhold Messner blickt auf das Marmolada-Unglück vor einem Jahr zurück und stellt fest, dass nicht einmal die alltägliche Erfahrung ökologischer Katastrophen zu einer Abkehr von den fossilen Energien führt – weil diejenigen, die die Katastrophen verursachen nicht diejenigen sind, die für sie bezahlen.

      https://www.repubblica.it/cronaca/2023/07/01/news/messner_intervista_un_anno_dopo_la_marmolada_il_ghiaccio_continua_a_sciogliersi-406344573/?ref=nl-rep-f-anr

    1. In der Liberation bezweifelt der Architekt Albert Levi, dass der Plan der Stadt Paris für die Klimaanpassung ausreichend sein wird, um eine unerträgliche Erhitzung und insbesondere die Bildung von Urbanen Hitze-Inseln zu verhindern. Geplant sind 60 Hektar zusätzlicher grünräume, die Entsiegelung von 30 bis 65% aller Parzellen, ein Verbot von Hochhäusern und des Fans von Bäumen. Levi kritisiert, dass die Verdichtungspolitik der vergangenen Jahre nicht gestoppt wird und eine Intensivierung des Tourismus geplant ist. Der Artikel verweist auf wichtige Dokumente zur Vorbereitung der Klimaanpassung in Paris. https://www.liberation.fr/idees-et-debats/tribunes/paris-face-au-rechauffement-climatique-mauvais-plan-20230630_FEFN6PDVJJCXJK2NYAFIE2YZFU/

    1. Une formule rituelle revient souvent sous la plume de Liberski-Bagnoud : dans ces peuples, chacun est appelé à « trouver sa place où s’asseoir » ; en somme, à s’ancrer quelque part dans le monde pour y mener une vie bonne et heureuse. C’est pourquoi la Terre, antérieure à toute forme de vie, est explicitement placée hors de tout avoir.

      In der Welt der „Hüter der Erde“ wird die Erde als eine „geteilte Wohnstätte“ behandelt, in der jede und jeder einen Platz findet, um „sich zu setzen“. Die Erde ist etwas, das grundsätzlich niemand „haben“ kann. Stattdessen „gehören wir der Erde“. In diesem Zusammenhang ist von einem „existentiellen Nomadentum“ (Barbara Glowczewski) die Rede – man kann sich, mit festgelegten Riten – niederlassen, wo immer man will.

    2. en lieu et place des maisons traditionnelles, des lotissements modernes reliés aux réseaux d’eau et d’électricités, accessibles aux soutiens du nouveau régime

      Modernisierung und (staatliches) Eigentum werden als urbanistische und architektonische Neuorganisation durchgesetzt, hier in neuen Vierteln Ouagadougous mit einer modernen Infrastruktur. Den traditionellen „Hütern der Erde“ wird die territoriale Grundlage ihrer Macht genommen.

    3. système juridique européen sur un continent qui connaît encore d’autres manières d’habiter la planète.

      Das Buch beschreibt alternative Möglichkeiten, „den Planeten zu bewohnen“. Es handelt sich um Alternativen zu der auf Privateigentum beruhenden kommerziellen Landwirtschaft, die hier von Akteuren wie internationalen Konzernen, Konzernen aus Ländern wie Brasilien und China und nationalen Kommunistischen Kadern (in der Regierungszeit Thomas Sankaras) durchgesetzt wurde. Diese Akteure sind am Boden wie an den Bodenschätzen darunter interessiert.

  2. Jun 2023
    1. Das von der britischen Regierung selbst eingesetzte Climate Change Committee hat die Klimapolitik Großbritanniens als völlig unzureichend kritisiert. Das Land habe seine führende Position bei der Dekarbonisierung verloren und handele in einigen Bereichen (z.B. Verkehr, Heizungen, Dekarbonisierung der Industrie, Propagierung einer emissionsarmen Lebensweise) in einer völlig inakzeptablen Weise.

      https://www.theguardian.com/technology/2023/jun/28/uk-has-made-no-progress-on-climate-plan-say-governments-own-advisers

      Bericht des Climate Change Committees: https://www.theccc.org.uk/publication/2023-progress-report-to-parliament/

    1. m Rahmen des EU-Projekts Highlander wurden die Klimadaten Italiens mit eine Auflösung von 30 km erfasst und mit Hilfe von Climate Stripes visualisiert. In einem langen Artikel blickt die Repubblica auf 30 Jahre Erhitzung in Italien zurück – vor dem Hintergund der in der gleichen Zeit wachsenden sozialen Ungleichheit. https://www.repubblica.it/green-and-blue/2023/07/01/news/strisce_climatiche_italia_progetto_highlander_cineca_comuni_precisione_crisi_ambientale-405524064/

      Mehr zu Italien: https://hypothes.is/users/HeinzWittenbrink?q=Italy

    2. Paola Mercogliano

      Im Rahmen des EU-Projekts Highlander wurden die Klimadaten Italiens mit eine Auflösung von 30 km erfasst und mit Hilfe von Climate Stripes visualisiert. In einem langen Artikel blickt die Repubblica auf 30 Jahre Erhitzung in Italien zurück. https://www.repubblica.it/green-and-blue/2023/07/01/news/strisce_climatiche_italia_progetto_highlander_cineca_comuni_precisione_crisi_ambientale-405524064/

      Mehr zu Italien: https://hypothes.is/users/HeinzWittenbrink?q=Italy

    1. Die EU-Staaten erhalten weiterhin verflüssigtes Erdgas aus Russland und finanzieren damit den Krieg gegen die Ukrains. 16% des im ersten Quartal 2023 importierten LNG und 7% des insgesamt importierten Erdgas stammen aus Russland. Eine Bruegel-Analyse ergibt, dass ein Verzicht auf die russischen Lieferungen möglich wäre, wobei dann aber – wenn der Erdgasverbrauch gleich bleibt – LNG aus anderen Quellen gekauft werden müsste. https://www.repubblica.it/economia/2023/06/28/news/gas_liquefatto_russo_europa-405944960/?ref=RHVS-BG-I330891680-P3-S8-T1

      Bruegel-Analyse: https://www.bruegel.org/policy-brief/eu-can-manage-without-russian-liquified-natural-gas

    1. In einem neuen Bericht kritisiert der französische hohe Rat für das Klima zu große Langsamkeit der Exekutive sowohl bei der Bekämpfung der Klimakrise wie bei der Anpassung an die erhöhten Temperaturen und ihre Konsequenzen. Das 2019 von Präsident macron eingerichtete Gremium fordert, vom vorherrschenden reaktiven Modus endlich zu transformativen Maßnahmen überzugehen. https://www.derstandard.at/story/3000000175977/die-leugnung-des-klimawandels-in-den-medien-ging-stark-zurueck

    1. Die Klimawandel-Leugnung verlagert sich in konservativen Medien zunehmend vom evidence scepticism, der die Tatsache der menschlich verursachten globalen Erhitzung in Frage stellt, zum response scepticism, der die soziale Verträglichkeit der Maßnahmen gegen die Klimakrise bezweifelt. In den Mainstream-Medien sind Klimawandel-Leugnung und false bias*, die neutrale Gegenüberstellung wissenschaftlicher und klimaskeptischer Positionen, in den letzten Jahren stark zurückgegangen Der Standard stellt zusammenfassend wissenschaftliche Arbeiten zur Klimawandel-Leugnung in Massenmedien dar.

      https://www.derstandard.at/story/3000000175977/die-leugnung-des-klimawandels-in-den-medien-ging-stark-zurueck

    1. Guter Bericht der New York Times zu der neuen Publikation über die Verschiebungen der Erdachse, die als Ergebnis des schmerzens von eisschild und Gletschern, aber auch der Entnahme von Grundwasser festgestellt wurden. Die Daten über die Drehung der Erde, die von Satelliten gemessen werden enthalten auch Informationen für die Klimaforschung. https://www.nytimes.com/2023/06/28/climate/groundwater-earth-spin-axis.html

    1. The motivation was to put surplus capital and labour speculatively to work in order to facilitate the reproduction of circulating capital

      Das fixe Kapital kommt zu großen Teilen spekulativ zustande. Gewinne werden von zukünftigen Wertsteigerungen erwartet, nicht vom Verbrauch, der sich damit aber verteuert.

    2. e image that fixed capital conjures up today is no longer the factory machine but the skylines of Shanghai or Dubai

      Durch die Tourismus-Industrie sind diese Skylines auch consumption funds. Die Formulierung macht deutlich, um was es geht: fixes Kapital dient in Zeiten der Überakkumulation vor allem der Absorption von überschüssigem Kapital und überschüssiger Arbeit.

    3. t. The project stands instead as a monument to the need to create a countervailing force to the falling rate of profit, through the absorption of as much surplus capital and labour as possible in the production of mindless urbanization

      Die sinnlose Urbanisierung dient dazu, so viel überschüssiges Kapital und so viel überschüssige Arbeit wir möglich zu absorbieren.

    4. productive or wasteful fixed-capital and consumption-fund formation is nevertheless significant for capital accumulation

      Wenn die Akkumulation weitergeht, nehmen Verschwendung, sinnlose Produktion und Wegwerfprodukte zu, nur um die Zirkulation des Kapitals laufend zu halten. Dazu sind finanzielle Instrumente und staatliche Interventionen nötig.

    5. ass of fixed capital, increasingly embedded in the land, is perpetually engaged in revolutionizing the spatio-temporal world of production and consumption

      Das fixe Kapital verändert die Bedingungen der Produktion. Seine räumlichen und zeitlichen Eigenschaften sind nicht gleichgültig.

    6. The ‘why’ has everything to do with the increasing role of fixed-capital and consumption-fund formation in absorbing and disposing of the capital and labour surpluses idled in the 1970s

      Das fixe Kapital und die consumption funds absorbieren die Überschüsse an Kapital und Arbeit vor allem seit den 70er Jahren.

    1. 2022 wurden 4,1 Millionen Hektar tropischer Regenwald zerstört, das sind 10% mehr als im Vorjahr. Die Fläche entspricht etwa der Schweiz. Die Intensivierung der Abholzung steht im klaren Widerspruch zu den Selbstverpflichtungen vieler Staaten bei der COP26 2021, die Entwaldung bis 2030 zu stoppen. In den vergangenen 21 Jahren hat die Welt 72 Millionen Hektar Primärwald verloren. https://www.theguardian.com/environment/2023/jun/27/destruction-of-worlds-pristine-rainforests-soared-in-2022-despite-cop26-pledge

    1. Die Oberfläche des Nordatlantik ist 23,9°, die der Weltmeere insgesamt 20,9° warm. Diese Temperaturrekorde übertreffen auch die bisherigen wissenschaftlichen Prognosen deutlich. Sie werden dramatische Folgen für die Biodiversität, Extremwetter-Ereignisse und das Abschmelzen des Meereises haben. Ausführlicher Bericht der Libération zur Erwärmung der Ozeane und zu marinen Hitzewellen. https://www.liberation.fr/environnement/climat/pendant-que-locean-se-consume-20230623_M2PIQOI535BPRCGPITA6THMD44/

    1. Bericht zu dem Projekt nefi, bei dem es um die Dekarbonisierung der österreichischen Industrie geht. Sie ist schon deutlich vor 2050 möglich, wenn die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dabei geht Thomas Kienberger, der für diesen Artikel befragt wurde, davon aus dass Energie aus südlichen Ländern importiert werden muss, und dass CO<sub>2</sub> durch CCS gespeichert und dann auch außerhalb von Österreich gelagert werden muss. https://www.derstandard.at/story/3000000175530/schaffen-wir-die-klimaneutrale-industrie-bis-2040

    1. Ausführliche Erklärung des El Nino Phänomens mit einer instruktiven Animation. In diesem und im kommenden Jahr könnte dieses Phänomen in Verbindung mit den Temperaturerhöhungen durch die Treibhausgase zu globalen Temperaturrekorden führen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es Extremwetterereignisse verstärken.

      https://www.theguardian.com/environment/2023/jun/24/el-nino-how-the-weather-event-is-affecting-global-heating-in-2023

    1. Interview mit Sigrid sSagel zur ökologischen Ökonomie und der Umsetzung der Erkenntnisse diese Disziplin. Sigrid Staglbstellt in Frage, dass man den Kapitalismus mit der Erhaltung der Natur und einer gerechten Wirtschaft verbinden kann, und fordert Forschung dazu, wie sich der Sozialstaat mit einer nicht mehr wachsenden Wirtschaft verbinden lässt.

      https://taz.de/Oekonomin-Sigrid-Stagl-im-Interview/!5940587/

    1. Die Libération fast die Hauptthesen des Buchs how to blow up a pipeline von Andreas Malm zusammen. In dem Beschluss, Les Soulèvements de la terre aufzulösen, wird auf dieses Buch verwiesen. Malm hält unter bestimmten Umständen Gewalt gegen Sachen für legitim oder sogar notwendig wobei es sich dabei aber immer um materielle Objekte handelt, die direkt zur Schädigung anderer, etwa durch enorme Emissionen, beitragen. https://www.liberation.fr/idees-et-debats/que-dit-le-livre-comment-saboter-un-pipeline-cite-dans-le-decret-de-dissolution-des-soulevements-de-la-terre-20230623_4MW7TTALUFFTJFMF7UPKYRULA4/

    1. Die FDP vertritt bekannte Positionen der Gegner wirksamen Klimaschutzes. Sie sind inspieriert von libertärer Propaganda, wie sie die Koch-Brüder und andere in den USA sehr wirkungsvoll betrieben haben. Besonders der FDP-Politiker Frank Schäffler, der mitentscheidend für die Blockade des deutschen Heizungsgesetzes war, gehört zu einem Netzwerk, das mit den US-Netzwerken zur Verhinderung von Klimaschutz kooperiert und ähnliche Finanziers hat. Christian Stöcker stellt die Hintergründe in diesem Spiegelartikel dar.

      https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimaschutz-die-heimlichen-herrscher-der-fpd-kolumne-a-d0defee9-85ea-4cdb-adac-93e49e3539de

    1. The chart below shows observed changes in the ocean between 1925-2016: warming rate (top), climate velocity – the speed and direction that a given point on a map would need to move to maintain its current climate state – (middle) and the change in total number of marine heatwave days, calculated as the difference between the time periods 1925-54 and 1987-2016 (bottom). Darker colours show stronger positive (red) and negative (blue) effects.
    1. Die deutsche Bundesregierung hat das abgeschwächte Klimaschutzgesetz beschlossen, über das nun der Bundestag befinden muss. In dem Gesetz geht man vor allem auf Druck der FDP von den verpflichtenden Zielen für einzelne Sektoren, etwa den Verkehr, ab. Die Sektorziele waren bei Verkehr und Wohnen bisher nie erreicht worden. Außer bei der Verantwortung der einzelnen Ministerien für Emissionsreduktionen gibt es auch laxere Regeln beim Monitoring und den vorgeschriebenen Reaktionen auf Unterschreitung von festgesetzten Zielen. https://taz.de/Beschluss-des-Kabinetts/!5939063/

    1. Nach Ansicht von Experten und Vertreterinnen des Lithium-Bergbaus wird in den kommenden Jahren nicht genug Lithium für die Elektromobilität zur Verfügung stehen. Stimmen aus der Branche sprechen davon, dass die Nachfrage 2030 das Angebot um 500.000 Tonnen übersteigen wird.

      https://www.derstandard.at/story/3000000175943/hersteller-warnen-vor-weltweiter-lithium-knappheit

    1. Bei der Frühjahrstagung der Weltbank und des internationalen Währungsfonds ist die Klimakrise ein zentrales Thema. Die Reformvorschläge vor allem für die Weltbank gehen voraussichtlich nicht weit genug, um ärmeren Ländern einen wirksamen Kampf gegen die globale Erhitzung zu erlauben. https://taz.de/IWF-und-Weltbank-auf-Fruehjahrstagung/!5924846/

    1. Die britische Energy Transition Commission hat errechnet, dass jährlich 130 Milliarden Dollar nötig sind, um die Abholzung der am meisten bedrohten Regenwälder wirksam zu stoppen - zusätzlich zu wirksamen Verboten. Zur Zeit werden aber nur 2-3 Milliarden Dollar dazu ausgegeben. Das Geld ist vor allem für wirtschaftliche Alternativen nötig und konkrete z.T durch CO2-Steuern aufgebracht werden. Auf Dauer würde ein wirksamer Waldschutz, der nötig ist, um die Erhitzung der Erde zu stoppen, eher eine Billion Dollar erfordern. https://www.theguardian.com/environment/2023/apr/19/dont-fool-yourself-billions-more-needed-to-protect-tropical-forests-warns-new-report-aoe

    1. Zwei neue Studien zeigen, dass Österreich wesentlich weiter auf Weg zur Klimaneutralität wäre, wenn die öffentliche Hand ihre Potenziale nutzen würde. Klimaschutz wird bisher weder bei den Beschaffungen noch bei Investitionen in den Umbau öffentlichen Eigentums ausreichend berücksichtigt https://www.derstandard.at/story/3000000175936/wie-die-oeffentliche-hand-den-klimaschutz-verschlaeft