5,170 Matching Annotations
  1. Jan 2025
    1. Value is an institution that mediates the objectivity of work as labor as much as it transforms the mode of existence of objects and does so through the boundary or frontier it constructs between the valorized and the devalorized.
    1. Displacement becomes the new central growth driving mechanism in capitalism, it redefines both extensive and intensive forms of accumulation as well as the boundaries between the monetized sphere of the economy and the sphere of reproduction organized around non-monetized forms of provisioning and care.

      Ausgehend vom Begriff „displacement“ lässt sich die Theorie Pineaults vielleicht am besten darstellen. Damit ist das Einschneiden der kapitalistischen Akkumulation in immer neue Bereiche gemeint, die sie aber nie ganz aufzehren kann. Wachstum gibt es nur, wenn neue Gebiete der Reproduktion in Waren, in Konsumangebote verwandelt werden können.

    2. Overconsumption is a structural feature tied to the dialectic of subsumption of social reproduction by capital that we have previously outlined

      Zur overconsumption kommt es, weil die Objekte, die zur Reproduktion nötig sine, in allen ihren Aspekten als Mechanismen zur Absorption von Überschussen funktionieren. Etwas schreibt Pineault, dass „displacement“ der neue zentrale wachstumstreibende Mechanismus im Kapitalismus wird [zotpressInText item="{46463:HV979M7C},37"] .

    3. The stability and viability of such an accumulation regime then, the reproduction of the overall structure of exploitation, rests on the capacity to mobilize the social activity of subordinate classes not solely as surplus producers but also and crucially as surplus absorbers in what we can call, following the seminal work of Allan Schnaiberg, a treadmill of “overproduction validated by overconsumption.”

      Die kapitalistische Akkumulation lässt sich nur dadurch aufrechterhalten, dass die beherrschten Klassen einerseits für die Produktion und andererseits für den Konsum mobilisiert werden. Hier hat Schnaibergs „Tradmill of Production“ eine Schlüsselrolle in Pineaults Argumentation [zotpressInText item="{46463:HV979M7C},37"] .

    4. In capitalism, this social condition is not an interstitial feature of social life and does not concern marginal swathes of society; it is a general and ever-expanding social condition. To put it more succinctly, a capitalist social formation in this work is one where not only is the commodification of “things” prevalent, not only are market exchange opportunities institutionalized, but also one where commodified labor power is a central institution of social integration.

      Im Kapitalismus ist Arbeit als Ware eine zentrale Institution der sozialen Integration [zotpressInText item="{46463:HV979M7C},17"] .

    5. Are capitalist societies where the market constraint mediates the existence of productive activity as labour power in relations of class domination

      Maßgeblich für den Kapitalismus ist, dass es eine Klasse von Produzierenden gibt, die ihr Leben ohne Märkte nicht reproduzieren können.

    6. n the Marxian tradition, behind these forms, lies a fundamental social relation: the exploitation of wage labor which produces surplus value.36 The essence of capital is dual, on the one hand its existence implies the subsumption of productive activity as wage labor, and on the other hand emerges from the productive process of society a surplus that takes on a “value-form.”

      Für Marx wird im Kapitalismus ein Überschuss durch Arbeit produziert; dieser Überschuss nimmt eine Wertform an. Entscheidend für den Kapitalismus ist, dass sich das Kapital den gesamten „ökonomischen Prozess“ einer Gesellschaft unterordnet [zotpressInText item="{46463:HV979M7C},16"] .

    7. For a social ecology of capital, this language is as incomplete as Marx’s.

      Pineault will eine Sprache entwickeln, in der sich über die soziale Ökologie des Kapitals sprechen lässt. Dabei bezieht er sich auf die ökologische Ökonomie Georgescu-Roegens und seiner Nachfolge, vor allem des Wiener Instituts für soziale Ökologie, und auf marxistische oder an Marx anschließende Theorien der Akkumulation und des sozialen Metabolismus [zotpressInText item="{46463:HV979M7C},17"] .

    8. In this dialectical tradition, social metabolism is more than a metaphor, it designates the real biophysical process of societal reproduction through purposeful, instituted, economic relations. This realist stance implies that the individual metabolic activity of human beings—as biological organisms—is itself subsumed and mediated by the totality that is social metabolism.

      Social Metabolism ist ein Grundbegriff des Ansatzes von Pineault. Der Begriff setzt eine Trennung von „Gesellschaft“ und „Natur“ voraus. Die Gesellschaft besteht aber nicht nur aus Menschen und ihren Beziehungen zueinander, sondern auch aus den Objekten bzw. den Flüssen von Stoffen und Energie, mit denen sie sich reproduziert [zotpressInText item="{46463:HV979M7C},15"] .

    9. And the typology is useful precisely because it highlights their historical singularity, how in this metabolic regime, biophysical surpluses are extracted and accumulated, how the instituted relation between biophysical surplus and value reifies the growth process and gives rise to novel ecological contradictions.

      Bezieht sich auf die kapitalistischen Gesellschaften, die, wie Pineault unmittelbar davor geschrieben hat, die Extraktion, Distribution und Arbeit physikalischer Energieträger zur Grundstruktur ihres sozialen Metabolismus gemacht haben. In diesen Gesellschaften wird Überschuss extrahiert und akkumuliert. In ihnen besteht eine institutionalisierte Beziehung zwischen biophysikalischem Überschuss und Wert, die den Wachstumsprozess selbst „verdinglicht“. [zotpressInText item="{46463:HV979M7C},15"]

    1. In Großbritannien wird die sogenannte Climate- and Nature-Bill vorläufig nicht im Parlament debattiert. Hintergrund sind Auseinandersetzungen zwischen Regierungsmitgliedern und Parlamentarien, bei denen es um die Verbindlichkeit der britischen Klimaziele geht. Einige Abgeordnete sind entsetzt über Äußerungen der Ministerin Reevesss, die Wirtschaftswachstum für wichtiger als Net Zero erklärtee. https://www.theguardian.com/environment/2025/jan/24/uk-climate-nature-bill-dropped-deal-labour-backbenchers

    1. . L’ensemble de ces régularités est résumé par la notion de régime d’accumulation*

      Das Akkumulationsregime gehört also auf die mittlere Ebene zwischen den allgemeinen Eigenschaften des Kapitalismus und den Konfigurationen, die für eine Epoche oder Region spezifisch sind.

    1. Das Heartland Institute betreibt seit Dezember eine Niederlassung in London, u.a. mit Unterstäützung von Nigel Farage. Das Institut arbeitet eng mit radikalen Rechtsparteien zusammen. Es sieht den aktuellen Rollback in der Klimapolitik auch als eigenen Erfolg. Zu seinen Wegbereitern in Europa gehörten die FPÖ-Politiker Harald Vilimsky und Roman Haider. Ausführlicher Bericht im Guardian https://www.theguardian.com/environment/2025/jan/22/us-thinktank-climate-science-deniers-working-with-rightwingers-in-eu-parliament-heartland-institute

      DeSmog-Bericht: https://www.desmog.com/2025/01/22/usa-climate-denial-group-heartland-institute-using-far-right-to-attack-eu-green-policies/

    1. Als das Umfrageinstitut Pollytix im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung Bürgerinnen und Bürger in Deutschland darüber befragte, welche Gruppen und Institutionen mehr als bisher für den Klimaschutz tun sollten, gaben über zwei Drittel Wirtschaftsunternehmen oder Menschen mit hohem Einkommen an
    2. Doch eine Vielzahl von Studien hat herausgestellt, dass es vor allem die Allerreichsten sind, die auf Kosten der Allgemeinheit den Planeten zerstören.
    3. werden die heranrollenden Klimaschutzmaßnahmen, allen voran die Ausweitung des EU-Emissionshandels ETS ab 2026, einen massiven Einschlag auf die Verbraucherpreise haben und die sozialen Schieflagen des Klimaschutzes weiter verstärke
    1. Die Angehörigen des reichsten Prozents der Weltbevölkerung haben bereits in den ersten zehn Tagen dieses Jahrs so viel Emissionen verursacht wie es jedem Menschen 2025 zustehen würde, wenn das 1,5°-Ziel erreicht werden soll. Menachen mit einem Gehalt von über 140.000 USD emittieren in 10 Tagen durchschnittlich 2,1 Tonnen CO2. Die Zahlen ergeben sich aus einer Untersuchung zur Carbon Inequality aus dem Jahr 2023 https://www.theguardian.com/environment/2025/jan/10/worlds-richest-use-up-their-fair-share-of-2025-carbon-budget-in-10-days

    1. Ein neuer Bericht der europäischen Kommission sagt aus, dass die EU dreimal so schnell dekarbonisieren muss wie bisher, um das Ziel zu erreichen, die Emissionen bis 2030 um 55% zu reduzieren. Den Zahlen der European Environment Agency zufolge reicht der gegenwärtige Kurs nur für eine Reduzierung um 43%. Ein Haupthindernis sind die enorm hohen fossilen Subventionen. Die Selbstverpflichtungen von EU-Staaten vor der COP28 treffen z.T. verspätet ein, und die vorliegenden sind einem Bericht des Climate Action Network zufolge sehr unzureichend. https://www.theguardian.com/environment/2023/oct/24/eu-must-cut-emissions-three-times-more-quickly-report-says

      State of the Energy Union: https://energy.ec.europa.eu/system/files/2023-10/COM_2023_650_1_EN_ACT_part1_v10.pdf CAN-Bericht: https://caneurope.org/content/uploads/2023/10/NECPs_Assessment-Report_October2023.pdf

    1. Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat in einem Interview den von der Ampelkoalition beschlossenen Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2023 in Frage gestellt. Dabei behauptete er fälschlicherweise, die dardurch in Deutschland eingesparten Emissionen würden anderen EU-Staaten zur Verfügung gestellt. https://taz.de/Lindner-gegen-Kohleausstieg-2030/!5966983/

    1. Der britische High Court hat den Carbon Action Plan der Regierung als ungesetzlich zurückgewiesen. Er entsprach damit einer Klage mehrerer NGOs. Die Regierung muss nun einen Plan vorlegen, der die rechtlich verbindlichen co2-budgets respektiert und sicherstellt, dass die Emissionen bis 2030 um 2/3 sinken. Als sogenanntes sechstes Carbon Budget ist in Großbritannien ein Budget definiert, das bis 2037 die Höchstmenge der Emissionen definiert.. https://www.theguardian.com/environment/article/2024/may/03/britain-climate-action-plan-unlawful-high-court

    1. Die CDU äußert sich in ihrem neuen Grundsatzprogramm klimapolitisch nur sehr vage. Sie setzt auf Kernkraft, Kernfusion und "Technologieoffenheit." Sie will die globale Erhitzung marktwirtschaftlich stoppen, spricht sich aber gleichzeitig für niedrige Energiepreise aus. Diskussion des Programms im Podcast "Das Klima-Update" https://taz.de/Podcast-klima-update/!6009645/

    1. Es wird erwartet, dass der britische Premierminister Sunak in seiner nächsten Regierungserklärung eine Ausdehnung der Öl- und Gasförderung in der Nordsee und Maßnahmen zum Schutz von Autofahren, z.B. vor Geschwindigkeitsbegrenzungen in Städten, ankündigt. Durch seine anti-Umweltpolitik will sich Sunak von der Labour-Opposition absetzen, die im Augenblick in Großbritannien in Meinungsumfragen weit vor den Tories liegt. https://www.theguardian.com/politics/2023/oct/28/rishi-sunak-to-double-down-on-anti-green-policies-in-kings-speech

    1. Die rechte italienische regierung will sich an die spitze der gegner des verbrenner verbots ab zweitausend fünfunddreißig in der eu stellen under bei einem treffen zur zukunft der europäischen automobilindustrie in brüssel wird der italienische industrieminister oder so für die sogenannte technologie offenheit und für den einsatz von biokraftstoffen argumentieren punkt außerdem plädiert er für einen europäischen fonds zur stützung der autor industrie und für einen schutz der europäischen industrien punkt a beruft sich dabei auch auf die vorschläge mario dragees kommt https://www.repubblica.it/economia/2024/09/24/news/stop_motori_termici_elettrico_urso_europa_auto-423517621/

    1. Hurricane Beryl was an exceptionally strong Atlantic hurricane that affected parts of the Caribbean, United States, and Yucatán Peninsula; it killed 64 people an
    2. Wildfires in Chile killed at least 131 people and destroyed more than 14,000 homes.
    3. Extreme heat affected a large portion of North Africa and the Sahel, potentially killing hundreds or thousands of people.
    4. Heavy rain led to flash floods in the Persian Gulf region,
    5. Heavy rainfall in East Africa caused severe flooding that killed hundreds and affected more than 700,000 people
    6. Many regions of Asia experienced devastating heatwaves, with approximately 1,500 heat stroke fatalities in Myanmar alone (Pearce and Ware 2024). As part of the longest heat wave ever recorded in India
    7. Extensive flooding in southern Brazil devastated 478 cities, killed 173 people, and left 38 people missing, 806 injured, and 423,486 displaced
    8. A wind storm in Texas, United States killed 5 people and left more than 600,000 people without power.
    9. Severe Cyclonic Storm Remal killed at least 84 people in India and Bangladesh.
    10. 2024Mexico and nearby areas faced extreme heat; at least 125 people have died in Mexico
    11. At least 1,170 pilgrims died in Saudi Arabia during an intense heat wave with temperatures reaching over 50 C
    12. Heavy rainfall in Bangladesh caused landslides that killed at least nine people and floods that left nearly 2 million people stranded.
    13. Devastating wildfires burned roughly 440,000 hectares in the Brazilian Pantanal wetlands, threatening economic activities and killing many wild animals.
    14. A deadly heatwave in the Mediterranean resulted in at least 23 fatalities.
    15. Hurricane Debby was a slow-moving hurricane that caused extensive flooding in the Southeastern United States and killed at least 10 people
    16. the 3 hottest days ever occurred in July of 2024
    1. Der definitive Narionale Energies- und Klimaplan Österreichs wurde kurz vor Weihnachten von der Bundesregierung beschlossen und an die EU übermittelt. Der auch für kommende Regierungen verbindliche Plan sieht eine Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen um 46 bis 48% bis 2030 vor. Streit in der Regierung hatte die Verabschiedung verzögert. Ein Ende des eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahrens wird erwartet https://www.derstandard.at/story/3000000250184/-214sterreichischer-klimaplan-beschlossen-und-an-eu-252bermittelt

    1. Der saudische Ölkonzern Aramco ist die einzige Nicht-US-Firma unter den 10 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt. Die Kurse der Tech-Firmen werden vom KI-Boom weiter nach oben getrieben. Der Börsenwert der 100 teuersten börsennotierten Unternehmen stieg 2024 um 25% auf 44,9 Billionen USD https://www.derstandard.at/story/3000000251364/us-konzerne-dominieren-weltboersen-wie-nie-zuvor-europaeer-sind-weit-abgeschlagen

      Pressemeldung zum EY-Bericht: https://www.ey.com/de_de/newsroom/2025/01/ey-marktkapitalisierung-2024

  2. Dec 2024
    1. The role of green hydrogen in a just, Paris-compatible transition25To meet estimated global demand for green hydrogen in 2050 would requirearound 6,690 TWh of dedicated electricity per annum. This would equate to around2,245 GW of onshore wind or 2,545 GW of solar PV (Collins, 2020) . The IEA estimatesthat by the end of 2024, global cumulative renewable capacity will reach 4,500 GW(IEA, 2023b). This shows the magnitude of dedicated electricity required

      Das ist ein klares Argument für Degrowth. Der Bearf nach Wasserstoff würde sonst die Hälfte der Kapazitäten für erneuerbare Energien verschlucken.

    2. Japan promotesco-firing ammonia derived from green hydrogen in coal-fired power plants, bothdomestically and across Southeast Asia
    3. Green hydrogen should be seen as more than just aclimate mitigation tool; it represents a developmentalopportunity for emerging and developing economies

      Das ist die entscheidende Aussage in diesem Bericht.

    4. So far, most green hydrogen cooperations financed by theGlobal North have the objective to export the green fuel to Northern industrialdemand centres.

      Der sogenannte Übergang zu einer Wasserstoff-Wirtschaft ist also engstens mit den Problemen der globalen Ungleichheit und der material flows verbunden. Es geht um den Transfer von Kapital, und zwar nicht nur der finanziellen Mittel, sondern auch der Produktions-Infrastruktur.

    5. Colombia aims to build out a low carbon exporteconomy along the hydrogen value chain and expects exports to yield more thanUSD 5 billion in revenue in the future
    6. India sets out to be aleading producer and supplier of green hydrogen, with the objective to produce5 Mt per year by 2030 with the potential to scale up to 10 Mt depending on thegrowth of export markets (
    7. Germany’s newly released NationalHydrogen Strategy sets out a plan to build domestic hydrogen infrastructure,highlights envisioned sectoral usage, sets out sustainability standards, and noteshydrogen partnerships will be crucial to meet domestic demand needs (BMWK,2023) – an import strategy is expected in late 2023
    8. European Union’shydrogen strategy anticipates a demand of 20 Mt by 2030, half of which wouldbe imported (European Commission, 2020).
    9. Japan was the first country to formulate a national green hydrogen strategy in 2017(METI, 2017). Other large demand centres have more recently released hydrogenstrategies which often rely on building partnerships for import.
    10. n can amount to three times the production costs (IEA, 2019) and beeconomically unattractive compared to domestic production (Galimova et al., 2023)

      Das heisst, dass es für die industrielle Produktion interessanter wird, sich dorthin zu bewegen, wo viel elektrische Energie produziert werden kann.

    11. Blue hydrogen is also produced with natural gas or meth-ane, but the process relies on carbon capture, utilisation and storage (CCUS)to trap and store CO2 emissions. Blue hydrogen is sometimes referred to aslow-emission hydrogen. But it is crucial to note blue hydrogen productionfrom fossil gas releases upstream and midstream GHG emissions, risks con-tributing to methane leakage, and often does not contribute to long-termcarbon sequestration as most active projects utilise captured carbon for en-hanced oil recovery3
    12. . Research indicatesthat unequal exchange between the Global North and South over the period 1990to 2015 drained from the South raw materials and embodied resources equivalentto USD 242 trillion (constant 2010 USD) (Hickel et al., 2022). T
    13. Countries with abundant natural resourcescan have poorer development and economic outcomes than countrieswith fewer natural resources – often referred to as the resource curse
    1. Positionierung der Steiermark als Weg-bereiter eines bundesweiten Energie-gipfels unter Einbeziehung anerkannterFachleute

      Die Forderung nach einem Energiegipfel ist in diesem Kontext als ein Versuch zu werten, fossile Kapitalnteressen noch besser in Stelllung zu bringen. Die Klimawissenschaft wird in diesem Zusammenhang nie genannt.

    2. Einsatz fiir den Ausbau von und die An-bindung an internationale Wasserstoffin-frastruktur bezienhungsweise -produktione Einsatz fiir die Bereitstellung nationalerfinanzieller Mittel fur Wasserstoff-Pilot-projekte entlang der gesamten Wert-schdpfungskette

      Dazu passt, dass man an den Wassertoff-Hype anschließt und damit ein weiteres Argument der Klimaverzögerer übernimmt. Es ist ausdrücklich nicht von „grünem Wasserstoff“ die Rede.

    3. ir bekennen uns zur Notwendigkeit vonInnovation und neuen Technologien zur Be-waltigung der Herausforderungen unsererZeit, insoesondere bei der Mobilitat. Diesgilt auch fur Antriebstechnologien wie denVerbrennungsmotor, der fur den WohlstandEuropas von eminenter Bedeutung ist

      Über den Verbrennungsmotor heisst es, dass er „für den Wohlstand Europas von eminenter Bedeutung ist“. Dass er eine der Hauptursachen für die globale Erhitzung ist, bleibt unerwähnt, auch nicht, dass er ineffizient ist und dass das Festhalten am Verbrennungsmotor die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie schwächt.

    4. Keine gesetzlichen Verpflichtungen zurNutzung erneuerbarer Energien, die dieWettbewerbsfahigkeit heimischer Unter-nehmen einschrankt

      Erneuerbare Energien sollen nur da vorgeschrieben werden können, wo sie die "Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen" nicht einschränken. Damit wird ein Scheingegensatz behauptet, und es wird die Wettbewerbsfähigkeit – ohne Angabe, um welche Betriebe, um welche Bedingungen und um welche Zeit es geht – dem KLimaschutz untergeordnet.

    5. ei Photovoltaikanlagen sollte,wenn mdglich, auf die Installation aufFreiflachen, vor allem auf landwirtschaft-lichen Fladchen, verzichtet werden. Bereitsverbaute Flachen wie Dacher, Parkplatzan-lagen und StraBenverlaufe sind derartigenlandwirtschaftlichen Nutzbdéden vorzu-ziehen. S

      Es passt zur Heimattümelei der Vereinbarung, dass Agrophotovoltaik nur als Ausnahme zugelassen wird. Damit wird nicht nur die Energiewende erschwert, es wird auch Landwirten und Landwirtinnen einen Einnahmnequelle genommen. Dezentrale Energiepruduktion ist offenbar unerwünscht.

    6. die geférderten Projekte tatsachlichnach dem Grundsatz der Technologie-offenheit gestaltet sind.

      Die Forderung nach „Technologieoffenheit“, ein Standard-Topos der Klima-Verzögerer, wird mehrfach erhoben.

    7. Energiebereich beteiligen, die bereits in derlandeseigenen ,,Klima- und Energiestrate-gie 2030" festgehaltene Technologieoffen-heit leben und diese in der Griinen Mark,aber auch im Buna, vorantreiben. E

      Von der Klima- und Energiestrategie 2030 wird nicht abgerückt. Diese Strategie ist allerdings so unkonkret, dass sie von der neuen Landesregierung nach Belieben umgedeutet werden kann.

      Klimaschutz und Klimanpassung kommen im Programm nicht vor. Die Auswirkungen der globalen Erhitzung werden so gut wir nicht genannt, ihre Ursachen – Treibhausgasausstoß und Veränderung der Landnutzung – überhaupt nicht. Wie auch auf anderen Gebieten, vor allem bei der Migration und den geopolitischen Abhängigkeiten der Steiermark – ist das Programm ein Dokument der Verdrängung der Realität. Man suggeriert, es gäbe keine Gletscherschmelze, keine Borkenkäfer und keine klimabedingten Überschwemmungen. Die, wie es mehrfach kitschig heisst, „grüne Mark“ soll durch ökologisch schädliches Wirtschaftswachstum weiter zu den ökologischen Krisen beitragen und zugleich nach außen als eine Idylle im Sinne der 50er oder eher der 30er Jahre erscheinen.

      aus: Arbeitsübereinkommen der FPÖ Steiermark und der Steirischen Volkspartei 2024–2029

    8. Dieses Programm hat einen scheinbar „wirtschaftsfreundlichen“, auf Deregulierung ausgerichteten Kern. Bei den für sie wichtigen Themen haben sich die Vertreter kurzfristiger Kapitalinteressen und die ihnen verbundenen Profis in der ÖVP durchgesetzt. Das bedeutet vor allem, dass umwelt- und klimapolitisch begründete Einschränkungen für Investitionen so weit wie möglich abgeschafft werden sollen (was allerdings oft die Kompetenzen einer Landesregierung übersteigt): Weitere Förderung des Verbrenners, weniger Auflagen bei der thermischen Saniierung, Straßenausbau im möglichst großen Stil. Dieser harte Kern des Regierungsprogramms ist in eine braune Packerl-Soße eingetaucht, die die FPÖ anrühren durfte. Heraus kommt ein synthetisches Heimat-Branding à la „Aufsteirern“-

      FPÖ Steiermark, & Steirische Volkspartei. (2024, Dezember 17). Starke Steiermark. Sichere Zukunft. Arbeitsübereinkommen der FPÖ Steiermark und der Steirischen Volkspartei 2024–2029.

    9. Diese soll nichtnur aus Vertreterinnen und Vertreter vonWirtschaft und Industrie, sondern vielmehraus allen Stakeholdern bestehen, die fiirdie Entwicklung des Standortes Steiermarkwichtig sind. Dazu gehdren auch Vertretervon Verkehr (OBB, Westbahn, Flughafen),Energie (Energie Steiermark Verbund), Ar-beit (AMS, Club International) und selbst-verstandlich Wissenschaft und Forschung(Hochschulen, Forschungseinrichtungen).Sie sollen kiinftig dartiber beraten, wiedie Rahmenbedingungen ftir den StandortSteiermark verbessert werden kénnen.

      Die Energie Steiermark kommt im Regierungsprogramm nur zweimal vor: Sie soll den Netzausbau vorantreiben, und sie soll als Stakeholderin in eine „Standort-Partnerschaft“ eingebunden werden. Die wichtigen Fragen, ob das Land einen Teil wieder verkaufen soll und wie das Verhältnis zur Energie Graz gestaltet werden soll, werden nicht angesprochen.

    10. Die Energie Steiermark hatals Landesenergieversorger den steigendenBedarf an verbesserter Netzinfrastrukturerkannt und bereits massiv in den Netzaus-bau in der Steiermark investiert. Es brauchtweiterhin maBgebliche Investitionen in denheimischen Netzausbau, um die Stabili-tat der Energieve

      aus: Arbeitsübereinkommen der FPÖ Steiermark und der Steirischen Volkspartei 2024–2029

    1. Konrad Kramar im Kurier zur zerplatzenden Blase „Grüner Wasserstoff“. Von den 10 Mio. Tonnen jährlich, die die EU-Kommission bis 2030 geplant hat, sind erst 7% erreicht, von den geplanten Leitungen erst 3% im Bau. Im Vergleich zu Wärmepumpen bei Heizungen und Batterien bei LKWs ist Wasserstoff unwirtschaftlich. Die Wasserstoff-Lobbies promoten tatsächlich grauen, mit Erdgas produzierten Wasserstoff, der auf absehbare Zeit als einziger konkurrenzfähig ist, aber die fossilen Emissionen nicht verringert [via Sabine Jungwirth auf Facebook]. https://kurier.at/wirtschaft/eu-wasserstoff-klimawandel-solarzellen-pipeline-hydrogen-bank/402990372

      Screenshot: https://www.facebook.com/photo/?fbid=10227863164746893&set=a.2637414336971

    1. Der Weltbiodiversitätsrat IPBES fordert in zwei unmittelbar hintereinander publizierten Berichten, dem „Nexus Report“ und dem „Transformative Change Report“, ein radikale Transformation des bestehenden Wirtschaftssystems, um Kipppunkte nicht zu überschreiten und die miteinander zusammenhängenden ökologisch-sozialen Krisen zu bekämpfen https://www.lapresse.ca/actualites/environnement/2024-12-18/crise-de-la-biodiversite/un-rapport-choc-propose-de-reformer-le-capitalisme.php

      Zum Transformative Change Report: https://www.ipbes.net/transformative-change/media-release

      Zum Nexus Report: https://www.ipbes.net/nexus/media-release

    1. Das Ergebnis: In nur sechs Jahrzehnten wurde fast ein Drittel der globalen Landfläche auf irgendeine Weise verändert. Der Wert war damit nach Angaben aus Karlsruhe etwa vier Mal so hoch, wie langfristige Analysen bis dahin angenommen hatten
    2. Zwischen 1963 und 2005 nahm die weltweite Anbaufläche für Nahrungsmittel um etwa 270 Millionen Hektar zu. Das entspricht etwa acht Mal der Fläche Deutschlands.
    1. Und deren Rückgang wiederum hängt mit einem zunehmenden Mangel an geeigneten Nahrungsfischen durch Überfischung und die Erwärmung des Meerwassers aufgrund des Klimawandels zusammen

      Auch das ist eine räumlich ungerechte Nutzung bzw, eine Nutzung durch Bewegung von extrahierten Ressourcen (Fisch). Hier zeigt sich, dass auch Menschen von einer räumlichen Interspecies-Justice abhängig sind.

    1. Schon heute gehen rund siebzig Prozent aller neu auftretenden Infektionskrankheiten wie Ebola, Zika, Influenza oder HIV/Aids auf sogenannte Zoonosen zurück. Das sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen
    2. Tatsächlich hat sich das Verhältnis zwischen menschengemachter und natürlicher Masse im Jahr 2020 erstmalig umgekehrt: Seit kurzem besteht mehr als die Hälfte allen Materials auf der Erde nicht mehr aus Biomasse, wie im Urzustand der Erde, sondern aus Stoffen wie Beton, Asphalt, Metall, Plastik, Glas oder Papier
    3. von denen umgerechnet und zusammengenommen etwa zwölf Mal die Fläche der Bundesrepublik verloren gegangen ist. Und das allein in den letzten dreißig Jahren
    4. Einigermaßen belastbare Daten über die Veränderungen der Bestände sind erst seit zirka 1970, also seit etwa fünfzig Jahren, und nur für wenige Artengruppen und Länder verfügbar: Das Aussterben von Arten ist der Endpunkt dieser unheilvollen Entwicklung, vorher schrumpfen die Bestände – und zwar in den letzten Jahrzehnten ganz massiv: In dieser Zeit sind über zwei Drittel der erfassten Säugetiere, Amphibien, Reptilien, Fische und Vögel verschwunden
    5. Allerdings ist die Geschwindigkeit, mit der das gerade geschieht, atemberaubend und bewegt sich außerhalb dieser Norm. Sie ist, das kann nicht oft genug betont werden, mindestens zehn bis hundert Mal höher als in der Zeit, bevor der Mensch die Welt dominierte, und deshalb ein klarer Hinweis darauf, dass wir die Verursacher dieses Sterbens sind.

      Wie beim Klima ist die Geschwindigkeit der anthropogenen Veränderung mit einer Vervielfachung der Risiken verbunden.

    1. Das Thema muss weg vom Rand, raus aus seiner Nische, rein ins öffentliche Bewusstsein und ins Zentrum des politischen

      Auch hier wird klar, dass es in dieem Buch vor allem darum geht, ein politisches Thema zu formulieren oder zu etablieren.

    2. Das Wirtschaften, bei dem Natur als endlos und frei verfügbare Masse gilt, muss endgültig der Vergangenheit angehören. Und auf der Bewusstseinsebene gilt es, dem Konsumglauben eine neue Vorstellung vom guten Leben entgegenzusetzen. N

      Das ist die eigentliche, politische Stoßrichtung des Buchs: Der Akkumulation der aus der Natur extrahierten Stocks eine politisierte Natur entgegenzusetzen – oder anders: Räume politisch gegen die Kontrolle durch zunehmend globalisiertes Kapital zu verteidigen.

      Dabei sollte der Fehler nicht wiederholt werden, vor allem von einem globale Prozess auszugehen, also nicht die konrete Biodiversität und Bioregionen zu verteidigen.

    3. Noch genießt das Thema Biodiversität in der breiten Öffentlichkeit nicht die Aufmerksamkeit, die ihm angesichts seiner existenziellen Bedeutung eigentlich zukommen müsste. Z

      Das bedeutet, dass das Thema zu einem public issue werden muss.

    1. while ostensibly independent central banks work to stabilize private financial markets and ensure a smooth process of capital accumulation (Braun and Gabor, 2020).
    1. Guardian-Bericht über die Rolle von @Maisa_Rojas in der neuen chilenischen Regierung. Gegenstück zum Interview mit Christophe Cassou

      Das linke Regierungsteam sieht Chile auch international in einer Führungsrolle im Kampf gegen die Klimakatastrophe:

      “I think there’s a lot of space for Chile to become a leader in the fight against climate change,” she says, “I would love to be able convince other countries that ambitiously tackling climate change is in their best interests.

      Vielleicht ist das eine zu romantische Annahme: Aber so wie Chile in den 70ern ein Symbol für den Sieg des Neoliberalismus wurde, so wird es vielleicht heute ein Symbol für dessen Niederlage.

      Eine intenrnational bekannte Klimawissenschaftlerin wird verantwortlich für die Klimapolitik und sie betont den Zusammenhang zwischen Klimakrise, gesellschaftlicher Ungleichheit und kapitalistischem Entwicklungsmodell:

      “When we address climate change, it’s not just an environmental issue,” she says. “We need to look at structural elements of our society, which also means changing our development pathway.”

      Bei der Lektüre frage ich mich, welche Rolle Österreich, ein Land in der Größenordnung Chiles, mit einer fortschrittlichen Klimapolitik international spielen könnte.

      Hidden behind the Andes in a quiet corner of South America, a formidable generation of former student leaders are putting together one of the world’s most exciting progressive movements.

      On 24 January, Boric named a female-majority cabinet for the first time in Chile’s history. Rojas, one of 14 women among the 24 ministers, is a prominent academic at the University of Chile, where she first studied physics in the 1990s, and the director of the country’s interdisciplinary Centre for Climate and Resilience Research.

      ​Auch Maisa Rojas erwähnt die Eco-Anxiety:

      But at Cop26 in Glasgow last November, as she worked with the team on the annual report on the climate crisis, Rojas felt an unfamiliar feeling. “For the first time in my life I felt something like ‘eco-anxiety’ – I was really worried about what was going on,” she says.

      Ihre Position ist wie die von Cassou ein Signal für die Veränderung der politischen Rolle der Wissenschaftler:innen im IPCC und darüber hinaus. Sie geben die subalterne Haltung gegenüber der Politik auf. Der letzte IPCC-Bericht enthält dafür auch viele Indizien.

      • Prekäre Verbindung von Anthropozän-Geschichte und Politik.
      • Geschichte der Freiheit ist zugleich Geschichte ökologischen Krisen.
      • Spezies als negatives Universale
      • Zufälligkeit des Kapitalismus

      Chakrabarty formuliert sehr klar, worin die Neuartigkeit und Einzigartigkeit der historischen Situation des Anthropozän besteht, und damit auch, was die Herausforderung dieser Situation für Politik und Geschichtsschreibung ausmacht. Politik ist ohne die Dimension der Spezies Geschichte nicht mehr zu verstehen, und umgekehrt lässt sich diese Geschichte aber nur als auch politische Geschichte, und damit als Geschichte von Machtverhältnissen begreifen. Diese Dimension der Geschichte wird in der aktuellen westlichen Politik so gut wie nicht begriffen oder gar berücksichtigt.

      Chakrabarty spricht in diesem Text immer nur von der einen Spezies Mensch. Möglicherweise kann man die Besonderheit dieser Spezies als einer historischen Entität besser verstehen, wenn man ihre Beziehungen zu anderen Spezies mitdenkt. Diese Beziehungen sind immer auch räumlich und lassen sich in der kritischen Zone der Erde lokalisieren. So lässt sich vielleicht auch Geschichte der Spezies und Geschichte der Globalisierung leichter in Verbindung bringen.

      Die Globalisierung geht von der Möglichkeit eines positiven Universale "Menschheit" Ist. Die Geschichte der Spezies ist dagegen die Geschichte unterschiedlicher lokale Beziehungen zu anderen Spezies. Die Globalisierung als ein Prozess, durch den die als Einheit unsinnige Menschheit den Planeten überall in der gleichen Weise ausbeutet, ist nur als Fiktion zuende zuführen.

      Am Anfang schreibt Chakrabarti über die Nachvollziehbarkeit der Geschichte durch Verständnis und Rekonstruktion der Intentionen von Akteuren, die damit als nicht natürlich begriffen werden,. Als Naturwesen sind sie nicht Gegenstand der Geschichte. Diese Überlegung erinnern mich an den von Chakrabarty nicht erwähnten Max Weber, der vom subjektiven Sinn als Voraussetzung der verstehenden Wissenschaften ausgegangen ist. Ihre Geschichte im anthropozän ist dagegen eine ganz andere als die von ihnen intendierte und nachvollziehbare. Natur würde vielleicht sagen, dass ich die Akteure vervielfachen und das Geschichten mit diesen vervielfachten Akteuren geschrieben werden müssen. Ein Beispiel wäre die Geschichte der Nutzung der fossilen Brennstoffe, wie sie Timothy Mitchell geschrieben hat.

    1. The fallout from the devastating flooding in Valencia, Spain, where huge crowds have demanded resignations, is the latest example that politicians who ignore the severity of escalating climate risks do so at their peril.
    2. climate change can drive inflation in other ways, like how hotter weather is reducing labour productivity and drought is drying riverbeds and waterways, affecting waterborne freight and disrupting globalised supply chains.
    3. This is most obvious in the case of food. In 2022, drought hit the Californian rice belt, halving the amount of rice that could be planted, while a 2023 drought in the midwest hit soybean production. Similar impacts rained globally, from Argentina – which lost half its soy crop to drought – to Europe, where poor olive oil harvests sent prices spiking